Bischof Meier mahnt bei Europatagung im Kloster Ottobeuren

Mehr Engagement für Europa

In der Benediktinerabtei Ottobeuren im Allgäu findet dieses Wochenende die Europatagung der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung statt. Mit dabei ist auch der Augsburger Bischof Bertram Meier sowie sehr EU-erfahrene Politiker.

Bischof Bertram Meier / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Augsburgs Bischof Bertram Meier hat zum Engagement für Europa aufgerufen. Meier erinnerte am Samstag in Ottobeuren im Allgäu an den Augsburger Bistumspatron Ulrich: "Er hat nicht nur durch sein Handeln als Bischof und Reichsfürst im Kontext der bekannten siegreichen Lechfeldschlacht 955 die europäische Geschichte mitbeeinflusst und das Christentum verteidigt", sagte Meier laut Manuskript.

Basilika St. Alexander und St. Theodor in Ottobeuren / © Geert van Atteveld (shutterstock)
Basilika St. Alexander und St. Theodor in Ottobeuren / © Geert van Atteveld ( shutterstock )

Auch habe Ulrich Frieden vermittelt und so gezeigt, "dass nur der Zusammenhalt stark macht und die Chance auf eine gute Zukunft eröffnet". Zudem habe er sich Armer und Kranker angenommen. "Handeln auch wir wie Ulrich und bauen gemeinsam weiter am 'Haus Europa'."

Meier äußerte sich bei der Europatagung der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Diese findet an diesem Wochenende in der Benediktinerabtei Ottobeuren statt.

Das "Haus Europa" habe "Renovierungsbedarf"

Der Stiftungsvorsitzende und CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber sagte, das "Haus Europa" habe "Renovierungsbedarf". Ferber erklärte im Blick auf Energie, Klimaschutz und Binnenmarkt: "Ich glaube, dass wir in diesen Bereichen mehr Integration wagen müssen, um fit zu bleiben für den globalen Wettbewerb. Wir brauchen einen Ordnungsrahmen, der Kreativität, Technologieoffenheit und Wertschöpfung aus Europa heraus ermöglicht."

Überdies müsse Europa Bürokratie abbauen und "auch eine verteidigungsfähige Trutzburg sein; dabei aber offen bleiben für demokratisch gesinnte europäische Nachbarländer, die unser Wertefundament teilen".

Hans-Gert Pöttering / © Michael Kappeler (dpa)
Hans-Gert Pöttering / © Michael Kappeler ( dpa )

Der frühere EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering (CDU) mahnte, die Unwägbarkeiten der Entwicklung in den USA geböten es, dass die Europäer größere Eigenverantwortung übernähmen. "Atlantisch bleiben, europäischer werden, muss der Grundsatz sein. Eine europäische Verteidigungsunion muss ein prioritäres Anliegen der europäischen Politik werden."

Pöttering fügte hinzu, viele Länder wollten der EU beitreten. "Aber die EU muss durch die Aufnahme neuer Länder stärker, sie darf dadurch nicht schwächer werden." Beitrittswillige Länder müssten sich europäischen Werten öffnen. Pöttering führte Serbien an. Das Land sei "ein problematischer Fall, weil es zwischen Russland und der EU jongliert. Auf keinen Fall darf die Aufnahme neuer Mitglieder dazu führen, dass wir 'trojanische Pferde', Vasallen Moskaus, solange Putin regiert, in die EU aufnehmen."

Quelle:
KNA