Brandenburger AfD empört sich über evangelische Landeskirche

"Gleichschritt mit Staatsparteien"

Nach dem Unvereinbarkeitsbeschluss vom Wochenende ist die AfD nicht gut auf die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zu sprechen. Die Freikirchen hingegen lobt Landtagsfraktionschef Hans-Christoph Berndt.

Der Abgeordnete Hans-Christoph Berndt (AfD)  / © Jens Kalaene (dpa)
Der Abgeordnete Hans-Christoph Berndt (AfD) / © Jens Kalaene ( dpa )

Brandenburgs AfD-Landtagsfraktion hat sich über den Beschluss empört, dass Mitglieder der Partei keine Ämter mehr in der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) haben sollen.

"Die Amtskirche marschiert im Gleichschritt mit den Staatsparteien, mit dem Verfassungsschutz und der antinationalen Front im Land und verdammt die AfD", sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag, Hans-Christoph Berndt, am Dienstag in Potsdam.

Kein Kirchenamt für AfD-Mitglieder 

Das Kirchenparlament der EKBO hatte auf seiner Frühjahrstagung am Wochenende einen Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst, wonach AfD-Mitglieder kein kirchliches Amt in der Landeskirche haben dürfen, etwa als Ältester im Gemeindekirchenrat oder als ehrenamtlicher Prediger oder als Leiter von Jugendgruppen.

Unterstützung bei Kirchensteuer streichen?

Berndt schlug vor, dass die Kirchen keine staatliche Unterstützung mehr bei der Einziehung der Kirchensteuer erhalten sollten. Lobende Worte fand er indes für die Freikirchen. Sie hätten während der Pandemie nicht aus Angst vor dem Virus ihre Gotteshäuser verschlossen. Auch seien Vertreter der Freikirchen mit den Corona-Spaziergängern gemeinsam auf die Straße gegangen.

AfD-Politiker im Klinsch mit Landeskirchen

Berndt selbst ist Katholik und gehört nach eigenen Angaben weiter der Kirche an. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Dennis Hohloch, erklärte dagegen, aus der evangelischen Kirche ausgetreten zu sein.

In Brandenburg ordnet der Verfassungsschutz die AfD bislang als rechtsextremen Verdachtsfall ein. Kommenden Montag soll der neue Brandenburgische Verfassungsschutzbericht vorgestellt werden.

Bundesweit erster AfD-Spitzenpolitiker verliert Kirchenamt

Christoph Schaufert verliert als bundesweit erster AfD-Spitzenpolitiker sein Kirchenamt. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende im saarländischen Landtag darf nach einer Entscheidung des katholischen Bistums Trier nicht mehr kirchlichen Gremien angehören. Als Mitglied des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde in Neunkirchen/Saar wurde er entlassen, wie Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg auf einer Pressekonferenz in Trier mitteilte. 

Dunkle Wolken über dem Trierer Dom / © Leonid Andronov (shutterstock)
Dunkle Wolken über dem Trierer Dom / © Leonid Andronov ( shutterstock )
Quelle:
KNA