Caritas pocht auf Finanzierung für Freiwilligendienste

Planungssicherheit geben

Seit 60 Jahren fördert der Staat freiwilliges Engagement junger Menschen. Heute komme es darauf an, die Finanzierung auf ein festes Fundament zu stellen, meint die Caritas. Dies sei besser als ein Pflichtdienst.

Daumen hoch für Freiwilligendienste / © sharshonm (shutterstock)
Daumen hoch für Freiwilligendienste / © sharshonm ( shutterstock )

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Freiwilligen Sozialen Jahrs dringt die Caritas auf eine gesetzlich fixierte Finanzierung von Freiwilligendiensten durch den Bund. 

Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

"Erst ein Rechtsanspruch kann eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung der Freiwilligendienste garantieren, unabhängig von Sparhaushalten", sagte die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa. "Ohne eine verlässliche Finanzierung ist die notwendige Struktur in den Einrichtungen und Diensten der Träger auf Dauer nicht zu halten." Ein Rechtsanspruch würde Trägern, Einrichtungen und Freiwilligen Planungssicherheit geben.

Mit einem Rechtsanspruch weiterentwickeln

Am 29. April 1964 wurde das Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres vom Bundestag verabschiedet. Damals absolvierten laut Caritas rund 1.500 junge Menschen ein FSJ. In den heute möglichen verschiedenen nationalen und internationalen Diensten engagieren sich inzwischen jährlich rund 100.000 Freiwillige.

Dieses Erfolgsmodell müsse ausgebaut und mit einem Rechtsanspruch weiterentwickelt werden, meinte Welskop-Deffaa. Und: "Anstelle der erprobten Freiwilligendienste einen Pflichtdienst einzuführen, wie es immer wieder diskutiert wird, halte ich für falsch."

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )
Quelle:
KNA