Im nordfranzösischen Rouen ist ein Bewaffneter von der Polizei erschossen worden, weil er eine Synagoge in Brand setzen wollte. Das bestätigte Innenminister Gerald Darmanin. Wegen einer Rauchmeldung nahe der Synagoge im historischen Zentrum von Rouen seien am frühen Freitagmorgen Feuerwehr und Polizei alarmiert worden, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft Rouen.
Ein Mann mit einem Messer und einer Eisenstange habe Feuer an das jüdische Gotteshaus gelegt und damit größere Schäden verursacht. Als er die Beamten aktiv bedroht habe, sei er erschossen worden. Zwei Ermittlungen seien eingeleitet worden. Auch die französische Terrorstaatsanwaltschaft prüfe den Fall.
300 Prozent Anstieg
Rouens Bürgermeister Nicolas Mayer-Rossignol äußerte sich schockiert. Der Präsident des Rates der jüdischen Institutionen Frankreichs (Crif), Yonathan Arfi, sagte laut französischen Medienberichten, der Versuch, eine Synagoge niederzubrennen, solle alle Juden einschüchtern. Wieder einmal wolle man "den Juden unseres Landes ein Klima des Terrors aufzwingen".
Innenminister Darmanin hatte die Behörden erst Mitte April aufgefordert, die Sicherheit vor jüdischen Gotteshäusern und Religionsschulen zu verstärken, damals unter dem Eindruck des iranischen Angriffs auf Israel. Laut Regierungsangaben wurden in Frankreich im ersten Quartal landesweit 366 antisemitische Vorfälle registriert; ein Anstieg um 300 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023.