Zusammen mit Prof. Dr. Jörg Seiler baut Thomas Sojer die Forschungsstelle Sprachkunst und Religion an der Universität Erfurt auf. Zugleich promoviert er mit einer Arbeit über die französische Lehrerin und Schriftstellerin Simone Weil (1909-1943) und ihren Begriff des Lesens. Seit Februar 2024 leitet er die Bibliothek Hohenems in Vorarlberg, Österreich.
Die Forschungsstelle Sprachkunst und Religion arbeitet mit Schriftstellerinnen und Schriftstel-lern, insbesondere Lyrikerinnen und Lyrikern in Mitteldeutschland, zusammen, die sich mit religiösen Texten und Kontexten auseinander-setzen. Es gibt literarische Gesprächstreffen, Lesungen und Konzerte. Die Forschungsarbeit richtet sich insbesondere auf historische Zeugnisse und Schreibszenen an der Schnitt-stelle von Sprachkunst und Religion. Zusammen mit der Akademie Dresden-Meißen und der Propstei Leipzig plant die Forschungsstelle für das Frühjahr 2025 einen Poetry Slam in Leipzig – Sprachkunst und Religion aus der Feder junger Schriftstellerinnen und Schriftsteller stehen dann im Zentrum.
Thomas Sojer stammt aus Tirol. Er studierte Katholische Theologie, Klassische Philologie und Philosophie in Innsbruck und London. Sein berufliches Engagement resultiert aus seiner Freude an Literaturvermittlung und Leseförderung und der Liebe zum Wort (Philo-Logie). Der Auslegung eines Bibeltextes geht bei ihm die Suche nach Wortspielen und Parallelen in den Originalsprachen oder eine Spurensuche in Theologie und Literatur voraus. Durch die Arbeit in der Forschungsstelle Sprachkunst und Religion achtet er besonders auf Resonanzen zwischen zeitgenössischer Lyrik und Bibel. Oftmals erfährt er etwas, das vor allem den Verstand anspricht, „als emotionales und sinnliches Geschehen, weil für mich Erkenntnisse immer persönliche Eindrücke sind“, so Thomas Sojer. – Sein Wunschtraum: Zusammen mit Jörg Seiler einen Lyrikband schreiben und herausgeben.