Fragen und Antworten rund um den Katholikentag in Erfurt

Der Überblick zum Großereignis

Vom 29. Mai bis 2. Juni findet der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt statt. Die Veranstalter erwarten rund 20.000 Teilnehmende. Ein Überblick mit den wichtigsten Fragen und Antworten rund um das traditionelle Christentreffen.

Autor/in:
Von Karin Wollschläger
Werbematerial mit dem Wort "Frieden" und Logo zum Leitwort des Katholikentags 2024 / © Dominik Wolf (KNA)
Werbematerial mit dem Wort "Frieden" und Logo zum Leitwort des Katholikentags 2024 / © Dominik Wolf ( KNA )

Was ist der Katholikentag?

Ein in der Regel alle zwei Jahre stattfindendes Christentreffen in jeweils wechselnden deutschen Städten. Veranstalter ist der Dachverband der katholischen Laien, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Gastgeber ist immer das jeweilige Bistum vor Ort, in diesem Fall das Bistum Erfurt mit Bischof Ulrich Neymeyr. Der Katholikentag ist eine Mischung aus Glaubensfest und Diskussionsforum für aktuelle Fragen aus Politik, Kirche und Gesellschaft. Der erste Katholikentag fand 1848 in Mainz statt.

Unter welchem Leitwort steht das Ganze?

"Zukunft hat der Mensch des Friedens." Es ist ein Psalmvers aus der Bibel und soll daran erinnern, dass Frieden gerade heute wieder eine zentrale Herausforderung ist.

Kommt Papst Franziskus auch?

Nein, aber er lässt schön grüßen. Traditionell schickt der Papst immer zur Eröffnung des Katholikentags eine Grußbotschaft - mal wird sie verlesen, manchmal gibt es auch ein Video.

Welche Promis kann ich treffen?

Neben zahlreichen Bischöfen kommt viel Polit-Prominenz, teils als Diskutanten auf den Podien: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Familienministerin Lisa Paus (Grüne), CDU-Chef Friedrich Merz, Grünen-Chefin Ricarda Lang, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Mit von der Partie sind auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, der Kabarettist und Mediziner Eckart von Hirschhausen und der Soziologe Hartmut Rosa. Musikalisch drehen unter anderem die Bands "Stilbruch" und "Knallblech" auf.

Muss man da katholisch sein?

Nein. Jede und jeder ist beim Katholikentag willkommen. Viele andere Christen, Juden und Muslime wirken ebenfalls mit. Den Veranstalter ist wichtig, dass das Programm auch Menschen anspricht, die nicht an Gott glauben, und einfach mal neugierig sind und Interesse an den diskutierten Fragen haben.

Um welche Themen geht's denn da?

Im Vordergrund stehen aktuelle Herausforderungen: Krieg und Frieden - gerade mit Blick auf die Ukraine und Nahost, Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt, Menschenwürde und Vielfalt, Armut und Teilhabe, Klimawandel und die Bedeutung von Europa, auch mit Blick auf die Europawahl eine Woche später. Über 80 Veranstaltungen haben einen ausgewiesen ostdeutschen Bezug. Daneben geht es natürlich um kirchliche und religiöse Fragen, welche Reformen es zum Beispiel braucht und wie in der Ökumene weitergehen kann.

Wo genau spielt sich alles ab?

Der Großteil findet im Erfurter Stadtkern rund um den markanten Domberg statt. Geplant sind sechs Bühnen in der Innenstadt. Die traditionelle Kirchenmeile, auf der sich eine große Bandbreite christlicher Gruppen und Initiativen präsentiert, zieht sich vom Domplatz zum Theaterplatz. Weitere Stände sind etwa auf dem Anger und am Fischmarkt.

Geht der Katholikentag auch durch den Magen?

Logo. Es gibt eigens abgefüllten Katholikentagswein von der Erfurter Pfaffenlehne, eine Cuvee aus Riesling und Chardonnay. Dazu Elisabeth-Trüffel von der örtlichen Schokoladen Manufaktur Goldhelm, die an die heilige Elisabeth von Thüringen erinnern sollen. Und Senf der Erfurter Firma Born - mit dem Slogan: "Die richtige Würze für scharfe Debatten."

Katholikentag

Katholikentage sind mehrtägige Großveranstaltungen, bei denen sich die Kirche mit ihren Verbänden und Institutionen öffentlich präsentiert. Sie finden in der Regel alle zwei Jahre in wechselnden Städten statt. Oft kommt dazu auch politische Prominenz bis hin zum Bundespräsidenten und zum Bundeskanzler.

Schlussgottesdienst des 102. Katholikentags in Stuttgart  / © Harald Oppitz (KNA)
Schlussgottesdienst des 102. Katholikentags in Stuttgart / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA