Meier stammt aus dem Sauerland und trat nach dem Abitur 1982 in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein. Im Oktober 2001 wurde er Abt seines Klosters. 2013 wurde Meier Offizial (Leiter des Kirchengerichts) im Erzbistum Paderborn, zwei Jahre später Weihbischof seiner Heimatdiözese. Seit 2021 ist er zudem in Rom Richter am höchsten Kirchengericht der Apostolischen Signatur.
Vorstellung im Osnabrücker Dom
Der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe verkündete die Nachricht am Dienstag im vollbesetzten Osnabrücker Dom. Danach stellte der künftige Bischof und Professor für Kirchenrecht sich der Öffentlichkeit vor.
Das Osnabrücker Domkapitel, bestehend aus neun Priestern, hat den Nachfolger des im März zurückgetretenen Bischofs Franz-Josef Bode aus drei Kandidaten gewählt, die Papst Franziskus vorgeschlagen hatte.
"Es kommt ein Sauerländer!"
"Ich fühle mich Papst Franziskus als Ordensmann eng verbunden", sagte der sichtlich aufgeregte Meier im Osnabrücker Dom. Er wolle in seinem zukünftigen Amt, die Zeichen der Zeit sehen und verstehen, aus der Kraft des Evangeliums handeln und an der Einheit der Kirche mitwirken.
Als der Übergangsverwalter des Bistums, Weihbischof Johannes Wübbe, Meiers Namen bekannt gab, applaudierten die Menschen im gut gefüllten Dom. Die Glocken der Bischofskirche läuteten.
"Es kommt ein Sauerländer", so Meier zu seiner Person. "Über uns Sauerländer behaupten böse Zungen, wir wären Dickschädel und man müsse mit uns erst einen Sack Salz essen, bevor eine gute Beziehung beginne." An die im Dom versammelten Menschen gerichtet sagte Meier:
"Sie werden in den kommenden Jahren Gelegenheit haben, dieses zu überprüfen, wie das wirklich ist.» Beschwerden seien an das Domkapitel zu richten. «Denn diese Herren haben mich gewählt."
Er habe durch eine SMS und ein Telefonat von seiner Wahl erfahren. Weihbischof Johannes Wübbe habe ihm vergangene Woche geschrieben, dass er mal ein paar Fragen an ihn habe, sagte Meier. In einem anschließenden Telefonat habe er ihm mitgeteilt, dass das Osnabrücker Domkapitel ihn am Pfingstsonntag zu seinem neuen Bischof gewählt habe.
"Mir hatte es die Sprache verschlagen, und ich brauchte Zeit mich wieder zu fassen", beschrieb Meier seine Reaktion. Nach einem persönlichen Gespräch mit Wübbe sowie einem Vertreter des Osnabrücker Domkapitels und nach zwei durchwachten Nächten habe er schließlich "frohen Herzen" Ja zur neuen Aufgabe gesprochen.
Amtseinführung im September
Die offizielle Amtseinführung des neuen Bischofs wird zeitnah nach den Sommerferien im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom zu Osnabrück stattfinden, teilte das Bistum mit. Bis dahin werde das Bistum Osnabrück weiterhin von Diözesanadministrator Weihbischof Johannes Wübbe geleitet.