Auch wer als Jüdin oder Jude in einer Beziehung mit einem Nichtjuden lebt, kann künftig reformjüdischer Rabbiner werden.
Das Rabbinerseminar der Reformbewegung, das Hebrew Union College (HUC), hat ein langjähriges Verbot von gemischtreligiösen Partnerschaften für Rabbinats-Studierende aufgehoben, wie die jüdische Nachrichtenagentur New York mit Sitz in New York (Donnerstag Ortszeit) berichtete. Das HUC ist das älteste Rabbinerseminar in den USA und hat auch einen Standort in Jerusalem.
Damit wolle man die internen Regeln für Rabbinats- und Kantorats-Studierende an die Normen der jüdischen Reformbewegung anpassen, hieß es. Dort seien interreligiöse Ehen weit verbreitet.
Religionsrechtlich ist Juden Ehe mit Nichtjuden verboten
Jüngste Daten widerlegten zudem die Vorstellung, dass Mischehen ein Todesstoß für die jüdische Identität seien, erklärte HUC-Präsident Andrew Rehfeld in einem Interview. Am Wert einer Heirat innerhalb der jüdischen Gemeinschaft werde aber festgehalten. Das Seminar verpflichtet laut Bericht Studierende mit Kindern, diese "ausschließlich als Juden zu erziehen, die sich mit jüdischer Religionspraxis, Bildung und Gemeinschaft befassen".
Dabei würden auch Kinder eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter als jüdisch betrachtet, solange sie mit einer exklusiven jüdischen Identität erzogen würden. Nach religionsrechtlicher Definition ist Jude, wer von einer jüdischen Mutter abstammt oder gesetzeskonform zum Judentum übergetreten ist.
Religionsrechtlich ist einem Juden die Ehe mit einem Nichtjuden verboten.