Münsters Bischof Genn leitet Expertengruppe zum Bischofsamt

Zehn Spezialistengruppen für Reformfragen

Der Papst will einige Themen der Kirchenreform nicht bei der Weltsynode zur Abstimmung stellen. Er lagerte sie in Studiengruppen aus, die bis 2025 tagen. Bischof Genn wird die Beratungen über die Zukunft des Bischofsamts leiten.

Bischof Felix Genn bei Papst Franziskus / © Romano Siciliani (KNA)
Bischof Felix Genn bei Papst Franziskus / © Romano Siciliani ( KNA )

Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Vatikan-Papier zu zehn Spezialistengruppen für kirchliche Reformfragen hervor. 

Bischof Felix Genn / © Lars Berg (KNA)
Bischof Felix Genn / © Lars Berg ( KNA )

Papst Franziskus hatte im Februar die Ausgliederung bestimmter Themen aus der im Oktober stattfindenden Weltsynode verfügt. In der Liste des Sekretariats der Bischofssynode wird Münsters Bischof Felix Genn als Koordinator der Gruppe 7 geführt. Sie trägt den Titel: "Einige Aspekte der Gestalt und des Dienstes des Bischofs in einer missionarischen synodalen Perspektive."

Beratungen zu Auswahlkriterien für künftige Bischöfe

Gemeinsam mit elf weiteren Fachleuten, darunter sechs Kardinäle, soll Genn insbesondere über Auswahlkriterien für künftige Bischöfe beraten, zudem über mögliche Änderungen bei den regelmäßigen Besuchen zur Berichterstattung im Vatikan. 

Bei Spezialfragen zur richterlichen Funktion der Bischöfe, die einer Untergruppe anvertraut wurde, wird er von einem weiteren Deutschen unterstützt, dem Kirchenrechtler Markus Graulich, Untersekretär der Vatikanbehörde für die Gesetzestexte.

Rolle der Vatikan-Botschafter im Ausland

Die in Erfurt lehrende niederländische Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens wird sich hingegen mit der künftigen Rolle der Vatikan-Botschafter (Nuntien) im Ausland befassen. 

Das Thema Ökumene beschäftigt zwei Schweizer Vertreter: Lawrence Iwuamadi vom Ökumenischen Institut in Bossey und die Niederländerin Astrid Kaptijn, Professorin für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität im Schweizerischen Freiburg.

Andere Studiengruppen befassen sich mit den Beziehungen zu den Ostkirchen oder der Evangelisierung in einem digitalen Umfeld. Die Rolle von Frauen in kirchlichen Ämtern wird gesondert von der Glaubensbehörde und dem Synodensekretariat behandelt.

Felix Genn

Felix Genn wurde in Burgbrohl geboren und wuchs in Wassenach in der Nähe der Benediktinerabtei Maria Laach in Rheinland-Pfalz auf. Sein Abitur machte er in Andernach, woraufhin er Theologie in Trier und Regensburg studierte. 1976 wurde er zum Priester geweiht. Als Kaplan in Bad Kreuznnach sammelte er erste Erfahrungen in der Seelsorge. 1978 wurde er Subregens am Bischöflichen Priesterseminar in Trier. 

Felix Genn, Bischof von Münster / © Harald Oppitz (KNA)
Felix Genn, Bischof von Münster / © Harald Oppitz ( KNA )


 

Quelle:
KNA