Dr. Theol.
Ute Zeilmann

Pastoralreferentin (Bistum Hildesheim) und Vizepräsidentin KDFB
Ute Heilmann  / © Harald Oppitz
Ute Heilmann / © Harald Oppitz

Ute Zeilmann ist in einem Tal der fränkischen Schweiz aufgewachsen, immer mit eingeschränkter Sicht durch die waldreichen Hügel. Mit fünf Jahren kam sie zum ersten Mal an die Nordseeküste und war auf Anhieb von der Weite und dem Watt begeistert. Damals wurde wohl klar: Eines Tages möchte sie in Norddeutschland leben! 

So sollte es kommen. Ute Zeilmann lebt und arbeitet aktuell in Bremen-Nord, den Stadtteilen zwischen Bremen-Stadt und Bremerhaven, die zum Bistum Hildesheim gehören. Dort arbeitet sie als Pastoralreferentin und im Osnabrücker Teil der Stadt in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und ist darüber hinaus geistliche Beirätin beim Zweigverein des Katholischen Deutschen Frauenbunds. Als Fränkin war sie sehr erfreut, dass es in Bremen den KDFB gibt und seit 2022 ist sie nun Vizepräsidentin beim KDFB.

Geprägt haben sie neben Studium, Pastoralassistenzzeit und Promotion in Franken (Erzbistum Bamberg) die zehn Jahre, in denen sie ihren Vater gepflegt hat. In der Zeit hat sie viel für den Beruf als Seelsorgerin und Theologin gelernt. Diese Zeit hat sie aber auch politisch aktiviert, da Care-Arbeit weitgehend von Frauen unentgeltlich und auf Kosten ihrer Gesundheit geleistet wird. Der höchst unterschiedliche und oft dramatische Umgang mit Frauen in der katholischen Kirche im pastoralen Dienst führte dazu, dass Ute Zeilmann, nach einem kleinen Ausflug in die Wissenschaft, mittlerweile im dritten Bistum tätig ist. Außerdem sah sie sich ohne jegliche Unterstützung sowohl im Kampf gegen AfD-Funktionäre im pastoralen Gremium als auch gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus und für das Evangelium und die Demokratie. Dass sich der KDFB als einer der ersten Verbände klar gegen die Mitgliedschaft in der AfD ausgesprochen hat, bestärkte sie. Das Bistum Hildesheim hat Zeilmann für sich gewählt, da einerseits die Bereiche für Pastoralreferentinnen, Arbeit in der theologischen und liturgischen Fortbildung, interessant klangen und andererseits dieses Bistum auch Nordsee-Zugang hat.

Als Vizepräsidentin im KDFB ist sie zuständig für die Theologische Kommission und befasst sich mit theologischen und kirchenpolitischen Entwicklungen. Zudem widmet sie sich mit den Kolleginnen im Bayerischen Landesverband der Verbandsentwicklung, da sie, wie viele andere Verbände, mit großen Umbrüchen zu kämpfen haben. Das beinhaltet nicht nur den Aufbau einer intensiveren Kontaktpflege mit den Diözesanverbänden, sondern auch Mitglieder zu gewinnen, den KDFB auch außerhalb Bayerns bekannter zu machen.

Als Pastoralreferentin und Bibelwissenschaftlerin ist Ute Zeilmann außerdem als Referentin unterwegs und widmet sich verschiedenen biblischen und liturgischen Bildungsangeboten. Sie ist leitend verantwortlich für die Trauerpastoral im Dekanat und leitet zudem in einer Pfarrei den Prozess Zukunftsräume 2.0. Weiter engagiert sie sich ökumenisch und versucht mit dem Dekanatspastoralrat die pastorale und organisatorische Zukunftsfähigkeit von Kirche in der Diaspora zu steuern. In einem kleinen Dekanat arbeitet sie verstärkt als Unterstützung in allen pastoralen Handlungsfeldern auf der Ebene der Gemeinden. Diese Vielfalt macht ihr große Freude und ist doch eine Herausforderung.

Sie liebt das Buch Jesaja und bezeichnet es für sich als das wichtigste Buch der Heiligen Schrift. Eine Stelle, die vielleicht theologisch anspruchsvollste, greift sie heraus: (Jes 45,7) Der das Licht formt und das Dunkel erschafft, / der das Heil macht und das Unheil erschafft,/ ich bin der HERR, der all dies macht. Sie beschreibt Theologie als ein Ringen um Gott. Doch neben der Bibel braucht sie Gesang, Nordsee und Kochen für ein gutes Leben. Das gibt ihr die nötige Energie für den Einsatz für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft.