Tagebuchschreiben kann in vielerlei Hinsicht hilfreich sein - um die eigenen Gedanken zu sortieren, eine gesundheitliche Entwicklung besser nachvollziehen zu können oder einfach später in Erinnerungen zu schwelgen. Wer es ausprobieren möchte, für den hat der Theologe und Coach Olaf Georg Klein einige Tipps. Er hat ein Buch über das Tagebuchschreiben veröffentlicht.
- Nicht zu viel wollen: Für den Anfang reichen ein Notizbuch oder eine Datei am Computer. Darin kann man Gedanken und Gefühle notieren, die einem durch den Kopf gehen - "und erstmal gar nichts damit machen", sagt Klein.
- Sich selbst überraschen: Wer nach ein paar Tagen, Wochen oder Monaten zurückblättert oder hochscrollt, wird feststellen, welches augenscheinlich wichtige Thema sich in Wohlgefallen aufgelöst hat. Oder gibt es einen Wunsch, der immer wieder auftaucht? "Dann sollte ich ihm vielleicht doch einmal nachgehen", rät der Experte.
- Ausprobieren: Wem es schwerfällt, einfach drauflos zu schreiben, der kann zum Beispiel einmal einen Dialog formulieren: zwischen sich selbst und dem Partner, zwischen Kopf und Herz - oder mit einem fiktiven Gegenüber. "Wer damit experimentiert, erlebt eine unglaubliche Freiheit", sagt Klein.
- Eine Gewohnheit schaffen: Viele Sachen fallen leichter, wenn sie mit einem bestimmten Platz oder einer bestimmten Zeit verknüpft sind. Das könne der heimische Lieblingssessel sein oder ein ruhiges Cafe auf dem Heimweg von der Arbeit, erklärt Klein. Manche schrieben lieber morgens im Ausblick auf den neuen Tag, andere zögen eher abends Bilanz.
- Der Kreativität freien Lauf lassen: Wer mag, "nutzt ein schönes Buch und einen schönen Stift". Kleins persönliche Erfahrung: "Hilfreich ist ein weiterer Stift in einer zweiten Farbe, um Stellen zu kennzeichnen." Auch könne man etwas malen, ein Erinnerungsstück einkleben, bedenkenswerte Aussprüche oder Zitate notieren. (KNA/30.07.2024)