Kardinal Woelki beginnt Solidaritätsbesuch in der Ukraine

"Gott lässt niemanden im Elend allein"

Vor fast zweieinhalb Jahren startete Russland seinen Angriff auf die Ukraine. Mit einer Reise in das überfallene Land will der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki den vom Krieg betroffenen Menschen seine Verbundenheit bekunden.

 Kardinal Rainer Maria Woelki / © Oliver Berg (dpa)
Kardinal Rainer Maria Woelki / © Oliver Berg ( dpa )

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki reist an diesem Mittwoch für sechs Tage in die Ukraine. Damit wolle der Erzbischof dem von Russland angegriffenen Land seine Solidarität zeigen, teilte das Erzbistum Köln am Dienstag mit.

In Lwiw (Lemberg) und der Hauptstadt Kiew werde er karitative Projekte besuchen, Kirchenvertreter und Studenten treffen sowie Gottesdienste feiern.

Woelki will den Angaben zufolge die Orte Irpin, Butscha und Hostomel besuchen, wo nach dem Abzug russischer Truppen hunderte Leichen gefunden worden waren. Geplant sei ein Gespräch mit Überlebenden. In Kiew werde er den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Martin Jäger, treffen. 

Zudem stehe eine Begegnung mit dem Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk auf dem Reiseprogramm. Geplant seien auch ein Gedenken auf einem Militärfriedhof und die Begegnung mit Verwandten von Gefallenen.

Aufruf zu Frieden

Woelki rief "die Verantwortlichen für den Krieg" dazu auf, die Waffen ruhen zu lassen: "Kehrt um! Wendet Euch wieder dem Gott zu, der ein Gott des Lebens und des Friedens ist!" 

Freunde und Verwandte besuchen das Grab eines ukrainischen Soldaten auf einem Friedhof in der Ukraine / © Bernat Armangue/AP (dpa)
Freunde und Verwandte besuchen das Grab eines ukrainischen Soldaten auf einem Friedhof in der Ukraine / © Bernat Armangue/AP ( dpa )

Zugleich nannte es der Erzbischof wichtig, eine Hoffnungsperspektive aus dem Glauben aufrecht zu erhalten: "Gott lässt niemanden im Elend allein." Notwendig seien das Vertrauen in ihn und Geduld. "Beten ist kein Opium! Beten heißt: Wir trauen Gott etwas zu."

Woelki hatte die Ukraine zuletzt im Jahr 2018 besucht. Seit Kriegsbeginn im Jahr 2022 legte das Erzbistum Köln den Angaben zufolge drei Sonderfonds mit je 500.000 Euro auf, um auf Notlagen schnell reagieren zu können. Daraus seien bis Ende Juli 2024 rund 50 Projekte mit über 1,2 Millionen Euro unterstützt worden.

Rainer Maria Kardinal Woelki

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki steht seit dem 20. September 2014 an der Spitze des Erzbistums Köln. Zuvor war er von 2003 bis 2011 Weihbischof in Köln und dann drei Jahre Erzbischof von Berlin. Im Februar 2012 erhob ihn der damalige Papst Benedikt XVI. in den Kardinalsrang.

Rainer Maria Woelki / © Oliver Berg (dpa)
Rainer Maria Woelki / © Oliver Berg ( dpa )
Quelle:
KNA