Papst fordert in Papua-Neuguinea Gerechtigkeit

Appel an das Verantwortungsbewusstsein

Papua-Neuguinea hat viele Bodenschätze, dennoch ist der Inselstaat eines der ärmsten Länder außerhalb von Afrika. Für Papst Franziskus ein Grund für explizit politische Predigten bei seinem Besuch auf der Insel.

Papua-Neuguinea, Port Moresby: Der stellvertretende Ministerpräsident von Papua-Neuguinea, John Rosso (r) begrüßt Papst Franziskus am internationalen Flughafen / © Mark Baker (dpa)
Papua-Neuguinea, Port Moresby: Der stellvertretende Ministerpräsident von Papua-Neuguinea, John Rosso (r) begrüßt Papst Franziskus am internationalen Flughafen / © Mark Baker ( dpa )

Papst Franziskus hat in Papua-Neuguinea Frieden und Gerechtigkeit angemahnt. Der Reichtum an Boden- und Meeresressourcen des pazifischen Inselstaats sei "von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt", sagte er am Samstag in der Hauptstadt Port Moresby. 

Ökologische und kulturelle Vielfalt stellten Regierende wie Bürger in die Verantwortung, für eine nachhaltige und gerechte Entwicklung zum Wohlergehen "ausnahmslos aller" zu sorgen. Der Papst äußerte sich zu Beginn eines mehrtägigen Aufenthalts in Port Moresby vor Vertretern von Politik, Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps.

Die Bevölkerung müsse bei der Verteilung der Erlöse, die internationale Konzerne mit den Bodenschätzen erzielten, angemessen berücksichtigt werden, forderte Franziskus. 

Papua-Studenten in traditioneller Kleidung, die den Besuch des Papstes in der Provinz Papua fordern, halten Plakate mit Bildern des Papstes während eines Protestes vor der Botschaft des Vatikans in Jakarta, Indonesien. / © Tatan Syuflana/AP (dpa)
Papua-Studenten in traditioneller Kleidung, die den Besuch des Papstes in der Provinz Papua fordern, halten Plakate mit Bildern des Papstes während eines Protestes vor der Botschaft des Vatikans in Jakarta, Indonesien. / © Tatan Syuflana/AP ( dpa )

Ebenso mahnte er bessere Versorgung in Gesundheit und Bildung sowie menschenwürdigere Arbeitsbedingungen an. Zugleich zeigte er sich fasziniert von der "enormen Vielfalt" des Landes mit Hunderten Inseln, über 800 Sprachen und ethnischen Gruppen.

Gewalt zwischen den Stämmen beenden

"Ich hoffe insbesondere, dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert", betonte der Papst. 

"Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt." 

Ebenso forderte er, den Status der nach Unabhängigkeit strebenden Insel Bougainville zu klären und ein Wiederaufflammen alter Spannungen zu verhindern.

Er erinnerte an das Motto seines bis Montag dauernden Besuchs in dem Land: "Pray" (Beten). "Ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht", sagte Franziskus. 

Der Paradiesvogel im Logo der Reise sei ein Symbol "jener Freiheit, die nichts und niemand unterdrücken kann, weil sie eine innere ist und von Gott behütet wird, der Liebe ist und der will, dass seine Kinder frei sind".

Die Christen, die die Mehrheit in Papua-Neuguinea bilden, ermutigte er, mit den öffentlichen Einrichtungen und Menschen aller Konfessionen und Religionen für das Gemeinwohl zu arbeiten. Der Glaube könne der Gesellschaft helfen zu wachsen und "gute und wirksame Lösungen für ihre großen Herausforderungen zu finden", sagte Franziskus.

Quelle:
KNA