Wochenimpuls

Mit Gott auf dem Weg der Erneuerung

"67 Pastorale Einheiten haben wir in den vergangenen Monaten in unserem Bistum gebildet. Nun sind wir auf der Suche nach der entsprechenden Rechtsform für diese Einheiten. Das ist wichtig und notwendig. Aber es ist nicht alles. Mindestens genauso wichtig ist, wie wir in Zukunft in ihnen den Glauben leben wollen. Denn das ist ja das eigentliche Ziel.

Für mich ist ein solcher Prozess ein zutiefst geistliches Ereignis, der unabdingbar eine Unterscheidung der Geister voraussetzt. Orientierung gewinnen wir dabei in der Hl. Schrift, in der Gott über sein Wort zu und mit uns spricht. Dann anerkennen wir nämlich: Auch in diesem, uns alle so herausfordernden Prozess, ist Gott der eigentlich Handelnde. Das Bedenken, das Sprechen und Suchen nach dem, was Gott dabei mit uns vorhat, bedeutet das Eintreten in die Beziehung mit dem lebendigen Gott. Dies setzt Wachsamkeit und Offenheit für Gottes Sprechen voraus.

Denn wo Gott in seinem Sprechen wahrgenommen wird, so dass er der Handelnde ist und bleibt, kommt der Mensch, kommt die Gemeinde, auch die Nachbargemeinde, neu und wahrscheinlich ganz anders als bisher in den Blick. Gemeindliche und kirchliche Erneuerung ist insofern kein administrativer Vorgang, sondern ein geistlicher Weg, der in der Begegnung mit dem Herrn in Gebet, Hl. Schrift und der Feier der hl. Eucharistie gründet.

Denn nur wer dem Herrn persönlich begegnet ist, kann ihn auch anderen zeigen und ihn für sie berührbar machen.

Ihr Rainer Woelki
Erzbischof von Köln"

Themen