Entsetzen nach Mord an Caritas-Direktor im Kongo

"Wir sind zutiefst erschüttert"

Die einstige belgische Kolonie Kongo ist reich an Bodenschätzen. Der Kampf darum eskaliert zusehends. Sogar Entwicklungshelfer werden zum Ziel bewaffneter Angriffe. Nun wurde der dortige Caritas-Leiter erschossen.

 Ein Soldat steht in Sake im Osten der Demokratischen Republik Kongo Wache / © Alain Uyakani (dpa)
Ein Soldat steht in Sake im Osten der Demokratischen Republik Kongo Wache / © Alain Uyakani ( dpa )

Bewaffnete haben im Kongo den Caritas-Leiter von Kalonge im Osten des Landes erschossen. Die Täter hatten eine Straße blockiert und vergeblich versucht, von Dieudonne Barondezi Geld zu erpressen, wie das Portal "Catholic Review" (Dienstag) berichtete. Der Vorfall ereignete sich bereits vergangene Woche. 

Der durch einen Kopfschuss schwer verletzte Barondezi wurde den Angaben zufolge in ein Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte nur noch seinen Tod feststellen konnten.

Kopfschuss verletzte Barondezi tödlich

Auf der Online-Plattform Instagram schrieb die Caritas: "Wir sind zutiefst erschüttert über die Nachricht vom Tod unseres Kollegen." Die kirchliche Hilfsorganisation betonte, dass er als Entwicklungshelfer keinesfalls verpflichtet gewesen sei, "eine Maut" zu zahlen.

In der einstigen belgischen Kolonie Kongo, die reich an Bodenschätzen ist, gibt es zahlreiche Konflikte und Rebellengruppen. Dabei geht es um Macht und Zugang zu Rohstoffen. Immer wieder gerät die Zivilbevölkerung dabei zwischen die Fronten.

Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas und fast siebenmal so groß wie Deutschland. Auf einem Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe der USA entspricht, leben rund 90 Millionen Menschen. Der Kongo ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 200 Ethnien. Das Land im Zentrum Afrikas, das von 1971 bis 1997 Zaire hieß, hat gemeinsame Grenzen mit Kongo-Brazzaville, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia und Angola.

Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA