Papst Franziskus schreibt an Katholiken im Nahen Osten

Ein Brief zum Terror-Jahrestag

Papst Franziskus hat sich am in einem Brief an die Katholiken im Nahen Osten gewandt. "Die Menschen wissen heute nicht, wie sie Frieden finden können, und wir Christen dürfen nicht müde werden, Gott darum zu bitten."

Papst Franziskus an einem Schreibtisch / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus an einem Schreibtisch / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Das schreibt er in einem Brief an seine Glaubensbrüder und -schwestern, den der Vatikan am Montag veröffentlichte. Der Papst hatte dazu aufgerufen, den 7. Oktober als einen Tag des Gebets und des Fastens für den Frieden zu begehen.

Er wende sich an die "kleine, hilflose Herde", die trotz der Spirale der Gewalt in der Region unermüdlich nach Frieden strebe, schreibt der Papst. Er wolle alle Christen, aber auch die Männer und Frauen aller Konfessionen und Religionen, "die im Nahen Osten unter dem Wahnsinn des Krieges leiden", seiner Nähe versichern. Explizit zählt Franziskus unter anderem die "erschöpften Bewohner des Gazastreifens" auf, die "Mütter, die beim Anblick ihrer toten oder verwundeten Kinder Tränen vergießen", und jene, die Angst hätten, nach oben zu schauen, "weil Feuer vom Himmel regnet".

"Sofortiger Waffenstillstand an allen Fronten"

Die 101 israelischen Geiseln, die weiterhin in Gaza gefangen sind, erwähnt der Papst in seinem Brief nicht gesondert. Ihre sofortige Freilassung hatte er während des Angelusgebets am Sonntag gefordert, ebenso einen "sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten". Am Sonntagabend hat Papst Franziskus in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore zusammen mit den Teilnehmern der aktuell in Rom tagenden Bischofssynode, beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten und zahlreichen anderen Gläubigen den Rosenkranz für den Frieden gebetet.

In seinem Brief an die Katholiken im Nahen Osten wiederholt Franziskus seine Kritik an einer «beschämenden Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft und der mächtigsten Länder, die Waffen zum Schweigen zu bringen». Die Wut und die Rachegelüste nähmen immer weiter zu, während sich offenbar nur wenige um das kümmerten, was am dringendsten gebraucht werde und was die Menschen wollten: Dialog und Frieden.

Quelle:
epd