Synoden-Experte sieht Änderungen im Kirchenrecht bis Mitte 2025

Schnellere Prozesse

Wenn die katholische Kirche über mögliche Reformen berät, dauert es oft lange, bevor sich wirklich etwas ändert. Das könnte künftig schneller gehen. Neue Gesetze sind nach dem Leiter der Kirchenrechtskommission schon bald in Sicht.

Aufgeschlagenes Buch "Codex des kanonischen Rechts" (lat. Codex Iuris Canonici), das Kirchenrecht der katholischen Kirche / © Julia Steinbrecht (KNA)
Aufgeschlagenes Buch "Codex des kanonischen Rechts" (lat. Codex Iuris Canonici), das Kirchenrecht der katholischen Kirche / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Konkrete Änderungen am katholischen Kirchenrecht wird es schon wenige Monate nach der in Rom tagenden Weltsynode geben. Das kündigte der Leiter der Kirchenrechtskommission bei der Weltsynode, der spanische Priester Jose San Jose Prisco, am Mittwoch bei einem Pressebriefing im Vatikan an. 

Er rechne damit, dass erste Veränderungen am Kirchenrecht bereits "im Juni oder Juli 2025" verkündet werden können, andere bräuchten noch etwas länger.

Vatikanisches Dikasterium einbezogen 

In den Prozess zur Vorbereitung der Kirchenrechtsänderungen sei auch das vatikanische Dikasterium - Vatikanbehörde - für die Gesetzestexte einbezogen. Als mögliche Änderungen bezeichnete Prisco unter anderem die Schaffung neuer "Kirchenversammlungen" auch auf Bistumsebene. 

Darunter verstehe man Gremien, in denen nicht geweihte Frauen und Männer gemeinsam mit Geistlichen beraten und beschließen könnten.

Dikasterium

Als Dikasterien werden die Zentralbehörden der vatikanischen Kurie bezeichnet. Sie sind vom Papst mit der Leitung der katholischen Kirche beauftragt. Zu ihnen zählen etwa das Staatssekretariat oder die kirchlichen Gerichtshöfe.

Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten / © Romano Siciliani (KNA)
Präfektur für wirtschaftliche Angelegenheiten / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA