Spanischer König im Unwettergebiet

"Mörder"-Rufe

Spaniens König Felipe VI. (M) verlässt den Schauplatz. Eine Menge wütender Überlebender der spanischen Überschwemmungen hatten den König und Regierungsbeamte bei ihrem ersten Besuch in Paiporta bei Valencia, einer der am stärksten betroffenen Städte, mit Schlamm beworfen und beschimpft  / © Hugo Torres/AP/ (dpa)
Spaniens König Felipe VI. (M) verlässt den Schauplatz. Eine Menge wütender Überlebender der spanischen Überschwemmungen hatten den König und Regierungsbeamte bei ihrem ersten Besuch in Paiporta bei Valencia, einer der am stärksten betroffenen Städte, mit Schlamm beworfen und beschimpft / © Hugo Torres/AP/ ( dpa )

In Spanien haben Betroffene der schlimmen Unwetter vom Dienstag mit mindestens 217 Toten das Königspaar bei einem Besuch in der besonders schwer getroffenen Region Valencia Medienberichten zufolge beschimpft und sogar Schlamm geworfen. In dem Ort Paiporta nahe der Stadt Valencia sollen einige "Mörder" und "Rücktritt" in Richtung der Gruppe geschrien haben, die aus König Felipe VI., Königin Letizia sowie Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und Carlos Mazón, dem Präsidenten der Autonomen Region Valencia, bestand. 

Die Stimmung in dem Ort, der zu den am schlimmsten verwüsteten gehört, war sehr angespannt gewesen, wie der staatliche Sender RTVE berichtete. Das Königspaar habe versucht, mit den Menschen, die sich der Gruppe näherten, zu sprechen und sie zu beschwichtigen. Felipe habe den Besuch in dem Ort fortsetzen wollen, sei dann aber von Personenschützern - zum Teil auf Pferden - aus Sicherheitsgründen abgeschirmt worden. Unklar war zunächst, ob der Besuch fortgesetzt werde.

Die zweite Station nach Paiporta sollte der ebenfalls stark verwüstete Ort Chiva werden, wo sich die Gruppe ebenfalls über das Ausmaß der Tragödie informieren und mit Betroffenen sprechen wollte. In Spanien gibt es seit den Unwettern harsche Kritik an Politik und Einsatzkräften. In vielen Orten fühlten sich die Menschen alleingelassen, weil in den ersten Stunden und Tagen nach den Unwettern keine staatliche Hilfe vor Ort war. Zudem gibt es Kritik, dass die Regionalregierung Valencia die Warnungen des Wetterdienstes Aemet zu spät an die Bevölkerung weitergegeben habe. Dutzende Menschen werden noch vermisst, die Zahl der Toten dürfte weiter steigen. (dpa, 3.11.24)