Fällung uralter Tanne als Weihnachtsbaum für Papst sorgt für Protest

Petition gestartet

Jedes Jahr im Advent wird ein monumentaler Baum gefällt und auf den Petersplatz gebracht. Die Regionen, aus denen der Weihnachtsbaum für den Papst kommt, sehen das meistens als Ehre. Doch diesmal gibt es Proteste.

Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz (Archiv) / © Romano Siciliani/Agenzia Romano Siciliani (KNA)
Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz (Archiv) / © Romano Siciliani/Agenzia Romano Siciliani ( KNA )

Ärger um den Weihnachtsbaum für den Petersplatz: Die Bewohner von Val di Ledro (Provinz Trentino) protestieren gegen die Fällung einer 30 Meter hohen und 200 Jahre alten Tanne als Weihnachtsbaum für den Papst.

Bei einer Petition auf Change.org wurden 50.000 Unterschriften dagegen gesammelt, wie die Zeitung "Il Messaggero" (Dienstag) berichtet. Der Papst müsse dieses "nutzlose, anachronistische Massaker stoppen", hieß es auch unter Verweis auf die Umweltenzyklika Laudato si (2015) von Franziskus.

Der Petersplatz mit Weihnachtsbaum ist voller Menschen / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Der Petersplatz mit Weihnachtsbaum ist voller Menschen / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der majestätische Baum wurde demnach in den Wäldern am Passo Nota nahe dem Gardasee auf einer Höhe von 1.200 Metern gefunden. "Es macht keinen Sinn, über Schäden durch den Klimawandel zu sprechen, wenn wir dann solche Bräuche aufrechterhalten, die den Tod einer jahrhundertealten Tanne fordern, ein Symbol für die anderen Millionen von Bäumen, die jedes Jahr in Italien und auf der ganzen Welt für ein Fest gefällt werden, für das der Baum nicht einmal das Symbol ist", so die protestierenden Gruppen. Es wäre schön, den Baum geschmückt zu sehen, "aber dort, wo er steht - ohne ihn zu fällen".

Zudem könnten die Kosten von 60.000 Euro an öffentlichen Mitteln für Lieferung und Transport des Baumes besser für wichtige Gesundheits- oder Verkehrsmaßnahmen des 5.000-Einwohnerortes Ledro ausgegeben werden, hieß es. Für den Petersplatz schlagen sie die Kreation eines dauerhaften künstlerischen Baums aus Holz vor, das von Bäumen stammt, die aufgrund des Klimawandels umgestürzt seien.

Tradition von Johannes Paul II.

Jedes Jahr erhält der Papst für die Krippe auf dem Petersplatz einen besonders schönen Baum aus europäischen Wäldern. Der geschmückte Christbaum und die riesige Krippe sind in der Weihnachtszeit Ziel von Besuchern aus aller Welt. Der Baum wird per Spezialtransporter zum Petersplatz gebracht, wo ihn die Vatikanische Feuerwehr aufstellt und für die feierliche Beleuchtungszeremonie vorbereitet.

Im vergangenen Jahr stammte der Baum aus dem oberen Maira-Tal im Piemont. Nach den Feiertagen sei er einem Unternehmen übergeben worden, das ihn zu Kinderspielzeug verarbeitet, welches wiederum von der Caritas verteilt werden sollte.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
KNA