Alle Jahre wieder gibt der Weihnachtsbaum für den Petersplatz Anlass zu Protesten. In diesem Jahr spielt die Geschichte in der norditalienischen Provinz Trentino und dreht sich vornehmlich um eine 60 Jahre alte Fichte. Die ist nun seit Montagabend auf dem Weg Richtung Vatikan. Gegenüber der Zeitung "Avvenire" sprach der Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Ledro über die Proteste.
Einige Bürger hatten in einer Online-Petition über 50.000 Unterschriften gegen die Fällung der Fichte und weiterer kleinerer Bäume für die weihnachtliche Vatikan-Dekoration gesammelt. Wie schon in anderen Jahren verwiesen auch diese selbsternannten Baumschützer auf die päpstliche Umweltenzyklika "Laudato si".
Kritik an Kritikern
Doch existiere das Problem überhaupt nicht, so Bürgermeister Renato Girardi, der auf eine sorgsame und zertifizierte Bewirtschaftung der Gemeinde-Wälder verweist. Man fälle 5.000 oder 6.000 Kubikmeter für die Holzverwertung. Der 30 Meter hohe Baum wäre ihm zufolge sonst für das Sägewerk bestimmt gewesen. Zudem sei es weder bei der Fällung am Montagmorgen, noch bei der Verladung am Abend zu Protesten gekommen: "Diejenigen, die böswillig polemisieren, sitzen bequem an ihren Tastaturen, außerhalb unseres Tals", sagt Girardi.
Traditionell wird der große Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz gestiftet. An dem Brauch gibt es immer wieder Kritik von Umweltschützern und Bewohnern, auch aufgrund der hohen Kosten. Diese entfallen vorwiegend auf den Transport und lagen in den vergangenen beiden Jahren bei rund 60.000 Euro.
Illumination am 7. Dezember
Bereits zum vierten Mal in Folge kommt der Papst-Christbaum aus Italien, zuvor etwa aus Polen und Slowenien. 2028 soll wieder ein deutscher Baum an der Reihe sein - aus dem niederbayerischen Deggendorf. Die Einweihung der Krippenszene und die Illumination des Weihnachtsbaums vor dem Petersdom sind in diesem Jahr für den 7. Dezember um 17.00 Uhr geplant.