Am Wochenende haben wir hier in San Damiano Mädchen zu Gast, die neugierig auf Kloster sind.
Wir haben geworben, dass an diesem Wochenende alles drin ist: beten und basteln, zusammen essen und plaudern, Gemeindegottesdienst mitfeiern, einen Adventsfilm gucken und natürlich das Mutterhaus anschauen und die Geschichte der Franziskanerinnen erforschen, im Erinnerungsraum im Mutterhaus und hier überall in der Stadt.
Da gibt es das Josefshaus, das Kinderhospiz, die Franziskusschule, das Krankenhaus, Kindergärten und so weiter. Und dabei spüre ich immer selbst, wie faszinierend es ist, eine Entwicklung unserer Gemeinschaft zu sehen und zu erklären, die seit mehr als 160 Jahren vor Gott und für die Menschen da ist und in seinen Einrichtungen präsent ist, obwohl es nur noch sehr wenige Schwestern hier in Deutschland gibt.
Und wir werden mit den Mädchen in die Bibel schauen und nach den Texten sehen, die uns für den 1. Advent erwarten. Da wird es um Trostbotschaften für schwere Zeiten gehen, die schon der Prophet Jeremia um 600 vor Christus dem Volk in der Bedrängnis zusagt hat. Und dann aus dem Lukasevangelium, einige Generationen nach der Geburt Christi, von der Hoffnung auf Erlösung, die Gott senden wird.
Ich bin gespannt, wie die jungen Leute diese Texte aufnehmen werden und wie sie das mit ihren eigenen Adventserfahrungen verbinden und dem äußeren Adventsgeschehen auf dem Weihnachtsmarkt hier um die Ecke auf dem Marktplatz, den überfüllten Glühweinbuden, der alles übertönenden Musik, die auch an den dichten Fenstern unserer Kapelle nicht Halt macht, den immer heller werdenden Weihnachtsdekorationen an den Häusern und in den Geschäften. Wir und Sie zuhause, jede und jeder hat eine andere Herangehensweise an diese Zeit der Erwartung. Spannend bleibt es, dieses Warten auf Weihnachten zu füllen mit der Erwartung auf das Kommen des Herrn am Ende der Zeit.