Gestern am ersten Adventssonntag haben wir die erste Kerze angezündet: in der Kapelle und in unserem Wohnzimmer. Und immer fallen mir dann Zeilen ein, die ich vor vielen Jahren mal gehört habe und die nie ausgelutscht sind. Sie lauten:
"Und wieder ist Advent, sag nicht ich weiß es schon. Erst kommt viermal Advent und dann kommt Gottes Sohn. Lass Dir doch jedes Jahr, das Wunder neu geschehen, bis wir am End' der Zeit, IHN wirklich kommen sehen."
Ja es war noch nie leicht, zu warten und dabei die Hoffnung und die Richtung der Erwartung nicht zu verlieren. Wenn ich bedenke, wie lange das Volk Israel auf den angekündigten Erlöser gewartet hat, dann wird mir immer ganz anders. Und es ist daher mehr als verständlich, dass es dann immer wieder Leute gab, die sich als Messias, als Erlöser ausgegeben haben und dem Volk das Blaue vom Himmel versprochen haben.
Ich liebe die ernsthaften Texte des Advent, wie heute aus dem Buch Jesaja in dem es heißt:
"Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des HERRN."
Bei den vielen Kriegen und Auseinandersetzungen zurzeit hoffe ich sehr, dass ER der HERR bald kommt und all das geschieht. Aber vielleicht müssen wir erst den letzten Vers wirklich leben, wo es heißt: "Kommt ihr vom Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des Herrn" oder anders formuliert: "kommt, ihr Olper Franziskanerinnen, kommt ihr Christen alle weltweit, kommt ihr, die ihr euch katholisch nennt. Wir wollen gehen im Licht es Herrn." Dafür ist es dann ganz gut, wenn schon mal ein erstes kleines Licht angezündet ist.