Generalüberholung für zwei berühmte Orgeln in Prag

Schon Mozart spielte drauf

Die Prämonstratenser-Abtei Strahov in Prag verfügt über zahlreiche Kulturschätze. Dazu gehören auch zwei Orgeln, deren Geschichte über eine besondere Note verfügt. Beide werden jetzt einer Generalüberholung unterzogen.

Strahov Kloster (Strahovsky klaster) mit der Kirche Mariä Himmelfahrt am in Prag (Tschechien). / © Björn Steinz (KNA)
Strahov Kloster (Strahovsky klaster) mit der Kirche Mariä Himmelfahrt am in Prag (Tschechien). / © Björn Steinz ( KNA )

Beide aufeinander abgestimmten Orgeln befänden sich in einem beklagenswertem Zustand, meldete Kathpress am Sonntag. Als Gründe nannte die Presseagentur finanzielle Engpässe, mangelnde Expertise und die Verwendung minderwertigen Materials bei Renovierungen zur Zeit des Kommunismus.

Auf der großen Orgel der Prämonstratenserabtei hatte im Herbst 1787 Wolfgang Amadeus Mozart gespielt. Die fragmentarische Nachschrift, die der damalige Stiftsorganist von diesem Ereignis hinterließ, trägt die Nummer 528a im Köchel-Verzeichnis und ist als "Strahover Improvisation" bekannt.

Thüringer Orgelbauer erhält Auftrag

Den Auftrag zur Renovierung erhielt den Angaben zufolge der Orgelbauer Joachim Stade im thüringischen Waltershausen. Nach der Rekonstruktion werde das Instrumentenensemble mit 1.092 neuen Pfeifen erklingen, hieß es. Von der Orgel, auf der Mozart spielte, sei nur das prachtvolle barocke Gehäuse erhalten geblieben. Die Hälfte der Renovierung trage die "Königliche Kanonie der Prämonstratenser auf dem Strahov", die andere Hälfte solle durch eine öffentliche Sammlung erbracht werden, sagte Abt Daniel Janacek.

Die Prämonstratenserabtei Strahov wurde 1143 gegründet. Seit 1627 ist in der Basilika der aus Magdeburg hierher transferierte Ordensgründer Nobert von Xanten beigesetzt. Das Deckenfresko im Philosophensaal der Bibliothek ist das letzte große Werk des Malers Franz Anton Maulbertsch (1724-1796). Das Stift wurde nach dem Fall des kommunistischen Regimes in der damaligen Tschechoslowakei 1989 dem Orden zurückgegeben. Mit der Restaurierung der beiden Orgeln nähere sich die Wiederherstellung des Klosters auf dem Prager "Mons Zion" dem Abschluss.

Quelle:
KNA