Katholische Bischöfe und der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) haben bei ihrem jährlichen Spitzengespräch die Unterstützung der Religionen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland unterstrichen. Sie plädierten für eine Vertiefung des Dialogs der Religionen in der Bundesrepublik.
Die westlichen Demokratien seien derzeit tiefgreifenden Erschütterungen ausgesetzt, erklärte der Augsburger Bischof Bertram Meier bei dem Treffen in Frankfurt. Die Ereignisse in Israel und Palästina nach dem 7. Oktober 2023 hätten die Gräben vielerorts vertieft. "Mehr denn je kommt es darauf an, Brücken zu bauen.
Der katholischen Kirche ist es ein Herzensanliegen, dass sowohl Juden als auch Muslime in unserem Land eine gute Zukunft haben", sagte Meier, der auch Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Gemeinsamkeiten größer als Unterschiede
Der Sprecher des Koordinationsrats, Mohamed El Kaada, erklärte, die Gemeinsamkeiten zwischen den Religionsgemeinschaften seien oft größer als die Unterschiede. "Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, diese Werte in die öffentliche Diskussion einzubringen und zur Stärkung der Demokratie beizutragen."
Wichtiges Thema des Austauschs war auch die seelsorgliche Begleitung von Polizistinnen und Polizisten. Eine institutionalisierte Polizeiseelsorge der Kirchen gibt es bereits seit den 20er Jahren. Eine eigene muslimische Polizeiseelsorge gibt es bislang nicht.