Kebekus kritisiert "Frauenfeindlichkeit" der katholischen Kirche

Gläubige zweiter Klasse

Carolin Kebekus wirft der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit vor. Dies thematisiert sie in ihrem Programm "Shesus". Man sei nur die Mutter des Messias, sagt sie. Als Mutter hinterfragt sie besonders die Rolle der Frau im Glauben.

TV-Entertainerin Carolin Kebekus im Studio der Carolin Kebekus Show im Studio König in Köln. / © Thomas Banneyer (dpa)
TV-Entertainerin Carolin Kebekus im Studio der Carolin Kebekus Show im Studio König in Köln. / © Thomas Banneyer ( dpa )

Die Kölner Komikerin und Sängerin Carolin Kebekus wirft der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit vor. "Als Frau bist du eine Gläubige zweiter Klasse, es sei denn, du bist die Mutter des Messias", sagte Kebekus der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Freitag). "Frauen dürfen in der Kirche eben nicht so viel machen wie Männer." Mit diesem Thema spiele sie sehr gerne.

Als Mutter sei es nochmal interessanter, das alles in Frage zu stellen, sagte die Künstlerin, die in diesem Jahr ihr erstes Kind bekommen hat. "Als Mutter hat man ja so eine Art göttliche Rolle, man erschafft einen Menschen aus dem Nichts. Das verhält sich sehr konträr dazu, wie ich als Frau in der katholischen Kirche behandelt werde."

Mit "Shesus" auf Tournee

Dass die katholische Kirche eher negativ auf ihre Parodien reagiert, überrasche sie nicht. "Wie sollen sie auch, da würde ja das ganze Konstrukt ins Wanken kommen", sagte die Grimme-Preisträgerin, die derzeit mit ihrem neuen Solo-Programm "Shesus" auf Tournee ist.

Kebekus betonte zugleich, sie hinterfrage nicht den Glauben der Menschen. "Mir geht es rein um die Rolle der Frau in der Kirche, das treibt mich nach wie vor sehr um." Sie unterstützt nach eigenen Angaben die katholische Frauenrechts- und Reformbewegung "Maria 2.0" und hat einen Verein gegründet, der Menschen hilft, die von Priestern sexuell missbraucht wurden.

Maria 2.0

Die kirchliche Frauenprotestbewegung Maria 2.0 setzt sich für die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ein. Im Januar 2019 schlossen sich fünf Frauen aus der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster zusammen und schickten ihre Forderung in einem offenen Brief an Papst Franziskus.

Fahne mit der Aufschrift "Maria 2.0" bei einer Demonstration der Initiative Maria 2.0 am 22. September 2019 in Köln / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne mit der Aufschrift "Maria 2.0" bei einer Demonstration der Initiative Maria 2.0 am 22. September 2019 in Köln / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd