Patriarch Pizzaballa zeigt in Bethlehem Solidarität mit Palästinensern

Kaum Schmuck zum Weihnachtsfest

"Blutvergießen, Leid und zerstörte Hoffnungen" beklagt der lateinische Patriarch Pierbattista Pizzaballa am Heiligen Abend in Bethlehem. Zu Weihnachten möchte er den Palästinensern im Gazastreifen eine verhaltene Hoffnung spenden.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Prozession zum Krippenplatz vor der Geburtskirche am Heiligabend in Bethlehem / © Johannes Schidelko (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei der Prozession zum Krippenplatz vor der Geburtskirche am Heiligabend in Bethlehem / © Johannes Schidelko ( KNA )

Bei der Mitternachtsmesse in Bethlehem hat der höchste Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land, der lateinische Patriarch Pierbattista Kardinal Pizzaballa, Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen bekundet. "Ihr seid nicht allein", sagte Pizzaballa in der Katharinenkirche direkt neben der Geburtskirche in der kleinen Stadt im Westjordanland. 

Geistliche warten auf den lateinischen Patriarchen Pierbattista Pizzaballa. / © Matias Delacroix/A (dpa)
Geistliche warten auf den lateinischen Patriarchen Pierbattista Pizzaballa. / © Matias Delacroix/A ( dpa )

"Ihr seid wirklich ein sichtbares Zeichen der Hoffnung inmitten der Katastrophe der totalen Zerstörung, die euch umgibt", sagte der lateinische Patriarch, der vor Weihnachten die einzige katholische Kirche im Gazastreifen besucht hatte. 

Vom Krieg überschattetes Weihnachtsfest

Gleichzeitig sagte Pizzaballa, es sei "schwer für mich, in diesem Jahr die Freude von Jesu Geburt zu verkünden, euch und all jenen, die aus aller Welt auf Bethlehem schauen". Der Engelsgesang wirke "schief nach einem ermüdenden Jahr voller Tränen, Blutvergießen, Leid und zerstörten Hoffnungen und Plänen für Frieden und Gerechtigkeit", sagte er. Die Weihnachtsgeschichte könne dabei Trost spenden. 

Überschattet von dem verheerenden Krieg in Gaza sind die Weihnachtsfeiern in Bethlehem - der Überlieferung nach Geburtsort von Jesus Christus - in diesem Jahr eher gedämpft ausgefallen. Die traditionelle Prozession aus Jerusalem kam zwar am Nachmittag in Bethlehem an. Verzichtet wurde jedoch auf festlichen Schmuck sowie das Erleuchten eines großen Weihnachtsbaums auf dem Platz vor der Geburtskirche.

Pierbattista Pizzaballa

Kardinal Pierbattista Pizzaballa (OFM) ist als Lateinischer Patriarch von Jerusalem verantwortlich für die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Sein Kirchenbezirk umfasst neben Israel und den Palästinensergebieten auch Jordanien und Zypern. 

Pizzaballa wurde am 21. April 1965 in Cologno al Serio bei Bergamo geboren, mit 19 Jahren trat er in den Franziskanerorden ein. Nach seiner Priesterweihe 1990 schloss er in Jerusalem vertiefende Studien der Bibelwissenschaften und des Hebräischen an. 

Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
dpa