(KNA) Sri Lanka ist ein Inselstaat östlich von Südindien. Mit einer Länge von rund 430 Kilometern und einer Breite von 225 Kilometern ist die als beliebtes Urlaubsziel bekannte Tropeninsel etwas kleiner als Bayern. Die 22 Millionen Einwohner verteilen sich vor allem auf zwei Ethnien: die im Norden lebenden Tamilen und die Mehrheitsbevölkerung der Singhalesen. Tamil und Singhala sind die beiden Landessprachen. Englisch ist weit verbreitet.
Zwei Drittel der Sri Lanker sind Buddhisten, 12 Prozent sind Hindus.
Muslime machen etwa 9 Prozent, Christen 7 Prozent aus. Zur in zwölf Diözesen organisierten katholischen Kirche bekennen sich etwa 1,5 Millionen Gläubige.
Sri Lanka ist landschaftlich und klimatisch sehr vielfältig und gliedert sich in Tiefebenen, mittlere Hochebene und das zentrale Bergland. Neben der Hauptstadt Colombo, in deren Großraum geschätzte
2,5 Millionen Menschen leben, sind Kandy im Zentrum und Jaffna im Norden wichtige Städte.
2023 kamen rund zwei Millionen Urlauber auf die Insel - damit ist fast wieder das Niveau vor dem Besuchereinbruch infolge der Terroranschläge auf Kirchen und Hotels an Ostern 2019 erreicht. Knapp ein Fünftel der Landesfläche ist Naturschutzgebiet, den höchsten Schutzstatus garantieren 25 Nationalparks.
In seiner Geschichte bestand Sri Lanka über Jahrhunderte aus mehreren Königreichen. Der Norden war meist unter tamilischer Herrschaft, zeitweise bestimmten singhalesische Herrscher fast über die gesamte Insel.
Im 16. Jahrhundert begann die koloniale Eroberung. Die Portugiesen erreichten 1505 Ceylon - wie Sri Lanka bis 1972 hieß - und brachten das Land unter ihre Kontrolle. Mitte des 17. Jahrhunderts verdrängten die Niederlande die Portugiesen. 1796 erlangte die britische East India Company die Kontrolle: Ceylon wurde 1802 britische Kolonie.
Große Teile der Bevölkerung wurden brutal unterdrückt. Beim Aufbau der Tee- und Kautschukproduktion starben Zehntausende. Die damaligen Strukturen von Leibeigenschaft und Sklavenarbeit wirken bis heute nach. Gleichzeitig bauten die Briten Straßen und Eisenbahnnetz aus.
Erst 1948 erlangte Sri Lanka seine Unabhängigkeit - erster Premierminister war D.S. Senanayake.
Von einschneidender Bedeutung für die jüngere Geschichte ist der grausame Bürgerkrieg zwischen singhalesischer Mehrheitsbevölkerung und dem tamilischen Norden zwischen 1983 und 2009. Zehntausende Menschen starben, 300.000 wurden vertrieben.
Der Krieg endete 2009 mit der brutalen militärischen Niederschlagung des um Autonomie kämpfenden Nordens. Bis heute gibt es keine Aufarbeitung der Kriegsverbrechen, keinen Aussöhnungsprozess und keine angemessene politische Beteiligung der Tamilen.