Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Verzicht wertet das Schöne neu auf

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Gestern habe ich mit Ihnen die drei ersten Strophen eines Fastenzeithymnus bedacht. Bleibt heute noch die vierte und letzte Strophe. Sie heißt:

Lasst uns loben den Herrn, lieben die Werke die er schuf,
froh erwarten den Tag, der die Verheißung uns erfüllt.
Dem Vater, dem Sohne, dem Geist sei die Ehre. Amen.

In den ersten Strophen ging es um den Verzicht und die Ermahnungen der Schrift, diese gute Zeit der Gnade nicht zu verpassen. Verzicht dient aber der Freude, sonst dient er zu nichts! Gibt es eine sinnvollere Begründung für Verzicht?

Frühere Zeiten haben Verzicht oft als Weltverachtung und Verneinen des Schönen in der Welt gedeutet. Aber das kann gar nicht sein: Der Verzicht ist freiwilliges Tun, weil ich den Wert der Dinge, die uns von Gott gegeben worden sind, neu schätzen lernen möchte. Wir gewöhnen uns so schnell an das Schöne und Wertvolle. Der Verzicht wertet das Schöne neu auf. Der Verzicht zeigt uns neu den Wert auch der kleinen Dinge und Geschöpfe, der Blumen, der Vögel, der Sonnenstrahlen auf unserer Haut, der Musik aus dem Radio, dem freundlichen Gruß des Briefträgers. Der Verzicht ermöglicht auch die Besinnung auf das Wesentliche: Brauche ich wirklich alles, was ich habe oder sollte ich mal entrümpeln und verschenken, was ich schon lange nicht mehr brauche?

Und dann stellt sich daraus die Frage: Was hilft mir von all diesen Verzichtsleistungen, dass ich mich für Gottes Gegenwart öffnen kann?

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