Papst ruft zu bewusster Nutzung von neuen Kommunikationstechniken auf

"Mehr in die Augen schauen"

Papst Franziskus ruft zu einem sensiblen Einsatz neuer Kommunikationstechnologien auf. "Wenn wir mehr Zeit mit dem Handy verbringen als mit Menschen, stimmt etwas nicht", sagte der 88-Jährige in einer Videobotschaft.

Fotos von Papst Franziskus sind auf einem Smartphone und einem Tablet zu sehen / © Harald Oppitz (KNA)
Fotos von Papst Franziskus sind auf einem Smartphone und einem Tablet zu sehen / © Harald Oppitz ( (Link ist extern)KNA )

"Der Bildschirm lässt uns vergessen, dass dahinter echte Menschen sind, die atmen, lachen und weinen."

Zwar sei Technologie das Ergebnis der Intelligenz, die Gott den Menschen geschenkt habe, jedoch müsse sie gut genutzt werden, so Franziskus weiter. Sie müsse allen zugute kommen: "Um den Armen zu helfen. Um das Leben von Kranken und Menschen mit Behinderungen zu verbessern." Ebenso könne sie dabei helfen, die Umwelt zu schützen oder einfach Begegnungen zu fördern.

"Wie sehr würde ich mir wünschen, dass wir weniger auf Bildschirme schauen und uns mehr in die Augen sehen", so der Papst. "Beten wir, dass der Einsatz neuer Technologien die menschlichen Beziehungen nicht ersetzt, die Würde der Menschen respektiert und dazu beiträgt, die Krisen unserer Zeit zu bewältigen."

Aufzeichnung vor Franziskus' Klinik-Einweisung

In dem Video der Vatikan-Stiftung "Gebetsnetzwerk des Papstes" ist lediglich die Stimme des Kirchenoberhaupts zu hören. Begleitet wird sie von älteren Videoausschnitten aus Franziskus' Amtszeit und Illustrationsbildern. Die Produzenten weisen darauf hin, dass der Papst den Text vor seiner Klinik-Einlieferung am 14. Februar eingesprochen hat.

Aufgrund mitunter lebensbedrohlicher Atemwegsinfektionen wurde Franziskus 38 Tage lang im Krankenhaus behandelt. Aktuell erholt er sich in seinem Privattrakt im Vatikan. Atmung und Sprechfähigkeit verbessern sich zusehends.

Gemelli-Klinik

Die Gemelli-Klinik ist das akademische Lehrkrankenhaus der Katholischen Universität «Sacro Cuore» in Rom. Das Klinikum nahm seinen Dienst 1964 auf, es gilt als eines der besten Krankenhäuser Roms. Seinen Namen verdankt es dem Mediziner und Psychologen Pater Agostino Gemelli (1878-1959).

Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I. (1978) wurde im zehnten Stock der Klinik ein eigenes Appartement für Päpste reserviert. Bis dahin wurden sie im Falle einer Erkrankung im Vatikan oder am Sommersitz Castel Gandolfo medizinisch behandelt.

Gemelli-Klinik in Rom (dpa)