Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Für etwas Neues braucht es manchmal eine Überraschung!

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Am Sonntag waren wir auf Einladung zu einem Chorkonzert in der Fastenzeit mit Passionsgesängen von verschiedenen Komponisten. Unter anderem waren sehr unterschiedliche Miserere-Gesänge Inhalt dieses Konzertes. Der Anfang hat mich verblüfft: vorn stand der Chor und einige Kammermusiker. Und dann begann der erste Gesang von einem Tenor, der vorn nicht zu sehen war und ich ihn irgendwie hinten-oben geortet habe. Ein anderer Chor hat geantwortet, aber nicht der, der vorne stand, sondern irgendwie von oben rechts runtergesungen hat. Und erst im dritten Vers hat der Chor vor uns gesungen. Die Verblüffung hat sich immer mehr gesteigert bis wir gesehen haben, dass Tenor und zweiter Chor auf den Emporen oben links und rechts immer weiter nach vorn gegangen sind und ganz zum Schluss erst gemeinsam mit allen gesungen haben. Die Verblüffung hat aber bewirkt, dass ich immer mehr zugehört habe, worum es im Text ging und die Schönheit der Stimmen, der gesamten Musik und der so verschiedenen Gesänge sind tief in mein Inneres gedrungen. 

Manchmal muss etwas anders sein, damit es uns erreicht. Im Bekannten und Gewohnten kann man ruhen und sein, aber beim Neuen und Ungewohnten, muss man erst hinhören und begreifen und sich ergreifen lassen.
Und genauso ging es mir mit einer Übersetzung des lateinisch gesungenen Psalm 51. Wir kennen den einen Vers der lautet: "Erschaffe mir Gott ein reines Herz und gib mir einen neuen, beständigen Geist." Und daher bin ich hellhörig geworden als es hier aber hieß: "Ein reines Herz erschaffe in mir, Gott, und einen geraden Geist erneuere in meinem Inneren"

Das hebräische Wort für "gerade" kann auch fest, oder beständig bedeuten. Der Psalmbeter wünscht sich also einen Geist, der nicht wankelmütig ist, sondern unbeirrt auf Gottes Wegen bleibt. Bei all der wunderbaren Musik ist dieser Vers, der einige Male wiederholt worden ist, in meinem Inneren hängen geblieben und ich bewege und bedenke ihn und freue mich sehr über eine solche Erkenntnis, ganz nebenbei quasi.

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