Merkel plädiert für Europa der Bürger und fordert weiter Gottesbezug in EU-Verfassung

Keine unbegrenzte Erweiterung der EU

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem Deutschen Katholikentag zu mehr Vertrauen in die europäischen Institutionen aufgerufen. Europa müsse eine «Europa der Bürger» sein, sagte Merkel am Donnerstag in Saarbrücken. Angesichts der zahlreichen globalen Konflikte sei Europa für viele auch ein Vorbild für Werte und Sicherheit.

 (DR)

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem Deutschen Katholikentag zu mehr Vertrauen in die europäischen Institutionen aufgerufen. Europa müsse eine «Europa der Bürger» sein, sagte Merkel am Donnerstag in Saarbrücken. Angesichts der zahlreichen globalen Konflikte sei Europa für viele auch ein Vorbild für Werte und Sicherheit.

Die Bundeskanzlerin sprach sich zugleich gegen eine unbegrenzte Ausweitung der Europäischen Union aus. Man könne mit anderen Ländern auch gut zusammenarbeiten, ohne dass diese zugleich EU-Mitglieder werden müssten. Merkel betonte die zentrale Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft für die Zusammenarbeit in Europa.

Zuvor hatte Merkel den zentralen Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt auf dem Katholikentag besucht. Trotz regnerischen Wetters hatten daran rund 18.000 Menschen teilgenommen, darunter auch der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU). Der Bischof von Trier, Reinhard Marx, rief in seiner Predigt die Christen nachdrücklich zu gesellschaftlichem Engagement auf.

Merkel würdigt Hilfswerke
Merkel würdigte auch die Arbeit deutscher katholischer Hilfswerke. Bei einem Rundgang informierte sie sich über die Tätigkeit von Misereor, Caritas international und missio. Die Caritas überreichte der Kanzlerin einen Trinkhalm, mit dem Menschen in Entwicklungsländern ein Jahr lang sauberes Wasser trinken können. Bei einer Misereor-Malaktion griff Merkel stilsicher zur Farbe Orange, die die CDU im Wahlkampf 2005 verwendet hatte. Auf dem Bild hinterließ die Kanzlerin auch ein Autogramm. (KNA)