Tausende protestieren in Köln und an anderen Standorten

Allianz-Pläne: Betroffene wehren sich

Aus Protest gegen den geplanten massiven Stellenabbau bei der Allianz-Versicherung sind am Mittwoch bundesweit Tausende Beschäftigte des Unternehmens auf die Straße gegangen. Neben den beiden am härtesten betroffenen Standorten in Köln und Frankfurt kam es auch am Stammsitz in München zu Aktionen.

 (DR)

Aus Protest gegen den geplanten massiven Stellenabbau bei der Allianz-Versicherung sind am Mittwoch bundesweit Tausende Beschäftigte des Unternehmens auf die Straße gegangen. Neben den beiden am härtesten betroffenen Standorten in Köln und Frankfurt kam es auch am Stammsitz in München zu Aktionen. Auch die Beschäftigten der Allianz-Tochter "Dresdner-Bank" in Frankfurt am Main protestierten.

Mehrere Standorte sollen geschlossen werden
Der Allianz-Konzern hatte umfangreiche Stellenstreichungen trotz Rekordgewinnen angekündigt. Bundesweit sollen knapp 7.500 Jobs gestrichen werden. Bei den Allianz-Versicherungen sind 5.000 Stellen und bei der Tochter Dresdner Bank 2.480 Arbeitsplätze betroffen. Allianz-Chef Rupprecht will so bis zu 600 Millionen Euro einsparen. Er sprach von schmerzlichen, aber notwendigen Schritten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zu sichern. Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann (Jahresgehalt laut Manager Magazin ca. 2.5 Millionen Euro) hält die angekündigten Maßnahmen für "leider absolut notwendig". Statt heute 21 Verwaltungsstandorten in Deutschland soll es künftig nur noch zehn geben. Unter anderem werden der Standort Köln sowie die Nebenstandorte der Sachversicherung in Mainz, Aachen, Hannover, Augsburg, Freiburg, Mannheim, Nürnberg, Magdeburg und Ulm geschlossen.

Katholikenausschuss unterstützt Proteste in Köln
Der Katholikenausschuss in der Stadt Köln unterstützt die breiten Proteste in Köln gegen die Schließung der Allianz-Niederlassung.
Es dürfe nicht sein, dass große Unternehmen sich nur noch an der Optimierung von Wirtschaftlichkeit orientierten und die eigene soziale Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachrangig behandeln würden. Unternehmen dürften sich nicht ausschließlich nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung ausrichten sondern hätten gerade auch die soziale Verantwortung für die Beschäftigten und deren Familien wahrzunehmen.
Durch den maßlosen Stellenabbau in Zeiten bester Gewinne stelle die Allianz den sozialen Frieden der Gesellschaft in Frage.

Die Vorsitzende des Katholikenausschusses, Hannelore Bartscher im domradio Interview.