Gedenken an Atombombenabwurf auf Nagasaki vor 61 Jahren

Die ewige Mahnung

Vor 61 Jahren war der Zweite Weltkrieg vorüber - in Europa. Auch in Asien sollte er bald enden: Nach Hiroshima warfen die USA am 9. August 1945 eine zweite Atombombe auf Nagasaki ab. 70.000 Menschen kamen dabei ums Leben, rund 75.000 wurden verletzt. Im Gedenken an die Opfer sind am Mittwoch in der südjapanischen Stadt Tausende Menschen zusammengekommen.

 (DR)

Vor 61 Jahren war der Zweite Weltkrieg vorüber - in Europa. Auch in Asien sollte er bald enden: Nach Hiroshima warfen die USA am 9. August 1945 eine zweite Atombombe auf Nagasaki ab. 70.000 Menschen kamen dabei ums Leben, rund 75.000 wurden verletzt. Im Gedenken an die Opfer sind am Mittwoch in der südjapanischen Stadt Tausende Menschen zusammengekommen. Bürgermeister Itcho Ito rief dabei die Atommächte zu weiterer Abrüstung auf und kritisierte die USA, Nordkorea, Indien Pakistan, Iran und Israel. Weiter ermahnte er die Wissenschaftler in aller Welt, keine Atomwaffen mehr zu bauen. An der Gedenkfeier nahm neben Regierungsdelegationen aus sieben Ländern auch der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi teil.

Gedenkfeier in Hiroshima
Mit Gebeten, Kranzniederlegungen und Aufrufen zu einer nuklearwaffenfreien Welt hatten bereits am Sonntag im japanischen Hiroshima 45.000 Menschen der Opfer des ersten Atombombenabwurfs vor 61 Jahren gedacht. Überlebende, Angehörige von Opfern, Bürger und Politiker versammelten sich zu einer zentralen Zeremonie.

Zum Zeitpunkt des Angriffs am 6. August 1945, legten die Menschen eine Schweigeminute ein. Japans Ministerpräsident Koizumi sagte, das Land bleibe seiner pazifistischen Verfassung verpflichtet und werde seine Anti-Atom-Politik fortsetzen. Der Abwurf der Atombombe durch die USA am 6. August 1945 hat bis heute mehr als 220.000 Menschen das Leben gekostet.

Atomwaffen bedrohen die Menschheit
Auch in Deutschland hat die Friedensbewegung mit zahlreichen Aktionen, Mahnwachen, Kundgebungen und Gedenkfeiern  der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gedacht. Der Bundesausschuss Friedensratschlag erklärte, auch heute noch bedrohten Atomwaffen die Menschheit. 30.000 Atomsprengköpfe befänden sich in der Arsenalen der USA, Russlands, Großbritanniens, Frankreichs, Indiens, Pakistans und Israels. Atomwaffen gehörten abgeschafft.

In das Gedenken an Hiroshima und Nagasaki mische sich in diesem Jahr die Sorge um die kriegerischen Ereignisse im Nahen Osten. Viele Friedensinitiativen hatten am Samstag auch gegen die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten protestiert.

Hören Sie hier einen domradio-Beitrag zu dem Jahrestag.