In NRW fehlen mehr als 40.000 Lehrstellen

Schulabschluss und dann?

Am 1. September startet die Lehrstellensaison 2006. Doch für viele Jugendliche ist nach dem Schulabschluss erstmal Feierabend. Allein in Nordrhein-Westfalen fehlen noch 40.000 Ausbildungsplätze, schätzen die Gewerkschaften. Für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ist damit der Ausbildungspakt zwischen Regierung und Wirtschaft gescheitert.

 (DR)

Am 1. September startet die Lehrstellensaison 2006. Doch für viele Jugendliche ist nach dem Schulabschluss erstmal Feierabend. Allein in Nordrhein-Westfalen fehlen noch 40.000 Ausbildungsplätze, schätzen die Gewerkschaften. Für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ist damit der Ausbildungspakt zwischen Regierung und Wirtschaft gescheitert. Hören Sie dazu ein Interview mit Volker Scharlowsky, Bildungsexperte des DGB.

Lage weitaus dramatischer als angenommen
Die Lage sei "weitaus dramatischer, als es Regierung und Wirtschaft wahrhaben wollen", so die Vizechefin des DGB, Ingrid Sehrbrock. Die tatsächliche Zahl fehlender Ausbildungsplätze sei sogar noch viel größer. Die Zahl der Bewerber ohne reguläre Stelle liege bundesweit etwa bei 140.000, bestätigt auch DGB-Bildungsexperte Scharlowsky im domradio. Ein großer Teil der jungen Leute, die sich mehrfach erfolglos beworben hätten, absolvierten erst einmal Wehr- oder Zivildienst, gingen weiter in die Schule oder in eine der vielen Maßnahmen der Bundesagentur, so Scharlowsky.

Unternehmen zuversichtlich
Die Unternehmen teilen diese Prognosen des DGB nicht. Die Partner des Ausbildungspaktes seien zuversichtlich, dass alle Schulabgänger, die sich ernsthaft um Ausbildung bemühten, auch eine Chance bekämen, so der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die bisher entstandene Lücke sich bis Ende des Jahres schließen lasse.  
(dr)