Kardinal Lehmann fordert Stärkung der Generationen-Solidarität

"Energische Wende in der Familienpolitik"

Zu einer Stärkung der Solidarität zwischen den Generationen hat Kardinal Karl Lehmann aufgerufen. Dabei reichten rechtliche und wirtschaftliche Lösungen zur Schaffung von Gerechtigkeit allein nicht aus, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Frankfurt.

 (DR)

Zu einer Stärkung der Solidarität zwischen den Generationen hat Kardinal Karl Lehmann aufgerufen. Dabei reichten rechtliche und wirtschaftliche Lösungen zur Schaffung von Gerechtigkeit allein nicht aus, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Frankfurt. Vielmehr gehe es um eine neue ethische Verantwortung der Generationen untereinander und eine "neue Liebe zum Leben".

Priorität für Familie
Der Mainzer Bischof sprach beim Wirtschaftsforum der Siemens AG. Laut Lehmann ist die Grundstruktur im Verhältnis der Generationen derzeit vielfach gestört und beschädigt. Das sei vor allem in der Verletzlichkeit der sozialen Sicherungssysteme und besonders in der Rentenfrage zu spüren. Der Kardinal forderte in diesem Zusammenhang eine "energische Wende in der Familienpolitik" und eine entschiedene "Priorität für Familie". Die erwerbstätige Generation werde übermäßig belastet.

Erneuerung der Grundwerte
Nach Ansicht des Bischofs sind die Probleme um einen Generationenpakt nicht lösbar, ohne dass Grundwerte wie Ehe und Familie, Prinzipien gesellschaftlicher Gestaltung wie Solidarität und Subsidiarität sowie ethische Grundüberzeugungen erneuert würden. Angesichts der immens gewachsenen Möglichkeiten in Technik, Biomedizin und Rüstung müssten auch die Rechte zukünftiger Generationen stärker in den Blick genommen werden, mahnte der Kardinal. (KNA)