Vespergottesdienst mit Benedikt XVI. im Liebfrauendom

"Stärke unseren Glauben"

Benedikt XVI. hat am späten Sonntagnachmittag einen Vesper-Gottesdienst im Münchner Liebfrauen-Dom gefeiert. Eingeladen dazu waren vor allem Familien. Unter den 2.500 Gläubigen waren auch 400 Kommunionkinder in weißen Gewändern. Papst Benedikt XVI. wandte sich dann mit einer Ansprache an die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen.

 (DR)

Benedikt XVI. hat am späten Sonntagnachmittag einen Vesper-Gottesdienst im Münchner Liebfrauen-Dom gefeiert. Eingeladen dazu waren vor allem Familien. Unter den 2.500 Gläubigen waren auch 400 Kommunionkinder in weißen Gewändern. Papst Benedikt XVI. wandte sich dann mit einer Ansprache an die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Es komme darauf an, durch das Miterleben mit Jesus und mit der Gemeinschaft der Glaubenden selbst ein heller Mensch zu werden.

Papst wirbt für stärkere Vermittlung von Werten in der Schule
Vor Beginn der Vesper wurde der Papst am Hauptportal des Domes empfangen. Nach einem Gebet in der Chorkapelle vor dem Allerheiligsten und in der Krypta an den Gräbern der Kardinäle Faulhaber und Döpfner begann die Vesper im Dom. Sie stand unter dem Motto "Stärke unseren Glauben". Die im Dom anwesenden Kommunionkinder brachten kleine Blumensträuße und legten sie am Altar als Zeichen ihrer Verehrung nieder.

Papst Benedikt XVI. setzte sich in seiner Ansprache für eine stärkere Vermittlung von christlichen Werten in der Schule ein. Er mahnte, das Erlernen nur von Kenntnissen und technischem Können reiche nicht aus. Wichtig seien vielmehr auch Maßstäbe, "die der Kenntnis und dem Können Richtung und Sinn geben".

Der Papst bat die Religionslehrer: "Regt die Schüler an, nicht nur nach diesem und jenem zu fragen, sondern nach dem Woher und Wohin unseres Lebens. Helft ihnen zu erkennen, dass alle Antworten, die nicht bis zu Gott hinkommen, zu kurz sind." Die Eltern ermunterte das Oberhaupt der katholischen Kirche, mit
ihren Kindern in die Kirche zur sonntäglichen Eucharistiefeier zu gehen. Dies sei keine verlorene Zeit, sondern halte "die Familie richtig zusammen". Der Papst fügte hinzu: "Und bitte, betet auch zu Hause miteinander: beim Essen, vor dem Schlafengehen. Das Beten führt uns nicht nur zu Gott, sondern auch zueinander. Es ist eine Kraft des Friedens und der Freude."

Gebet in der Krypta
Der Papst war gegen 17.00 Uhr mit dem Papa-Mobil von der Kardinal-Faulhaber-Straße kommend durch die Windenmacherstraße zum Frauenplatz gefahren. Am Domportal wurde der Papst von Dompropst Weihbischof Engelbert Siebler und dem Domkapitel empfangen. Kardinal Wetter und Weihbischof Siebler geleiteten ihn zur Sakramentskapelle. Nach einem kurzen Gebet begab sich der Papst in die Krypta, um an den Gräbern der verstorbenen Erzbischöfe seines Heimatbistums zu beten. Danach zog der Papst zum Altarraum, wo die Vesper begann.

400 Blumensträuße zum Zeichen der Christusverehrung
In den Fürbitten brachten die einzelnen Gruppen ihre Lebens- und Arbeitswelt zur Sprache und trugen ihre besonderen Anliegen vor. Zum Gesang des Magnificat gab es eine besondere Geste. Die im Dom anwesenden Kommunionkinder brachten kleine Blumensträuße und legen sie am Altar, dem Symbol für Christus, als Zeichen ihrer Verehrung nieder. Die Sträußchen wurden in der Gärtnerei der Behinderteneinrichtung Franziskuswerk in Schönbrunn, Landkreis Dachau, gebunden.

Musikalisch wurde die Vesper vom Domchor, der Capella Cathedralis und vom Domorchester unter Leitung von Karl-Ludwig Nies gestaltet. Die Vesper schloß mit dem „Salve Regina", dem Gruß an die Gottesmutter Maria. Nach der Vesper fährt der Papst noch einmal mit dem Papa-Mobil durch die Augustinerstraße, Neuhauser Straße, Maffeistraße zurück zum Erzbischofshof. (dr, ua, KNA)