Bush warnt Nordkorea vor Verkauf von Atomwaffen

Deutliche Worte an den Schurken

US-Präsident Bush hat der nordkoreanischen Regierung mit Konsequenzen gedroht, falls das Land Atomwaffen an den Iran oder an Al-Kaida-Terroristen verkauft. Dies würde als ernste Bedrohung für die Sicherheit der USA verstanden, so Bush in einem Interview. Die Vereinigten Staaten würden ein solches Vorgehen unterbinden und die Nordkoreaner zur Rechenschaft ziehen.

 (DR)

US-Präsident Bush hat der nordkoreanischen Regierung mit Konsequenzen gedroht, falls das Land Atomwaffen an den Iran oder an Al-Kaida-Terroristen verkauft. Dies würde als ernste Bedrohung für die Sicherheit der USA verstanden, so Bush in einem Interview. Die Vereinigten Staaten würden ein solches Vorgehen unterbinden und die Nordkoreaner zur Rechenschaft ziehen. US-Aussenministerin Condoleezza Rice ist am Freitag zu weiteren Gesprächen über den Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm in China eingetroffen. Hören Sie hier einen domradio-Beitrag zu dem Thema.

Im Mittelpunkt stets: Nordkorea
Wie schon zuvor in Japan und Südkorea wird auch bei ihren Treffen mit der Regierung in Peking die wirksame Durchsetzung der Sanktionen des Weltsicherheitsrats gegen Nordkorea im Mittelpunkt stehen.

Gestern war US-Außenministerin Condoleezza Rice zu Gesprächen über den Atomkonflikt mit Nordkorea in Seoul eingetroffen. Thema der Gespräche war die Durchsetzung der UN-Sanktionsbeschlüsse gegen Nordkorea. Experten gehen davon aus, dass Rice die Regierung in Seoul zu einer konsequenten Befolgung der UN-Resolution drängen wird.

Bisher will Südkorea an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Nachbarland festhalten. Hören Sie einen Beitrag
von Mathias Peter.

Irak und Vietnam
US-Präsident George W. Bush hat erstmals Parallelen zwischen dem Vietnam- und dem Irakkrieg gezogen. Dies tat er gegenüber ABC News in einem Interview am Mittwoch. Vom Interviewer wurde Bush gefragt, was er von der Meinung eines Kolumnisten der "New York Times" halte, wonach die anhaltende Gewalt der Aufständischen im Irak die "dschihadistische Entsprechung" der so genannten Tet-Offensive im Vietnam-Krieg 1968 sei.

Bush antwortete darauf, der Journalist könne Recht haben. Es gebe sicherlich ein "erhöhtes Gewaltniveau" im Irak. Die von vietnamesichen Widerstandskämpfern im Januar 1968 gestartete Tet-Offensive auf Städte und US-Stützpunkte im ganzen Land hatte seinerzeit zu einer massiven Intensivierung des Krieges geführt.

Zugleich gilt sie als Wendepunkt des Vietnamkriegs. Der damalige US-Präsident Lyndon B. Johnson stellte sich im gleichen Jahr nicht mehr seiner Wiederwahl. Sein Nachfolger wurde Richard Nixon, der den Rückzug der USA aus Vietnam 1973 mit einem Waffenstillstandsamkommen einläutete.

Große Mehrheit der US-Amerikaner mit Außenpolitik unzufrieden
Eine große Mehrheit der US-Bevölkerung ist nach einer Umfrage mit der Außenpolitik der Regierung unzufrieden und fühlt sich zudem im Ausland bedroht. Sie sähen sich einer Welt gegenüber, in der die Gefahren zunähmen, es immer weniger Lösungen gebe und nur wenig in der US-Aussenpolitik funktioniere, heisst es in einer veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Public Agenda.

Auf einer Skala von 0 bis 200 stehe ein erstmals berechneter "Angstindikator" (Anxiety Indicator) auf einem Wert von 130. Dies zeige, dass sich eine bedeutende Mehrheit der Amerikaner ängstlich und unsicher mit Blick auf die Rolle ihres Landes in der Welt fühle, hieß es.

Sorge bereite etwa der Irak-Krieg, die Abhängigkeit von ausländischem Öl oder illegale Einwanderung. 83 Prozent der Befragten sagten, in der Weltpolitik seien die USA auf einem Weg, der Anlass zur Sorge gebe.

Ein ähnlicher Anteil gab an, die Welt werde für die Vereinigten Staaten und ihre Bürger gefährlicher. 70 Prozent waren der Auffassung, dass ihre Regierung bei der Schaffung einer friedlicheren Welt schlechte Arbeit leiste und zwei Drittel denken, dass die USA vom Rest der Welt negativ beurteilt werde.

"Diese öffentliche Angst und die Missbilligung des derzeitigen Kurses kann die politische Führung nicht so einfach ignorieren", sagte der Präsident von Public Agenda, Daniel Yankelovich. Das Institut erstellte die Umfrage gemeinsam mit der renommierten US-Fachzeitschrift "Foreign Affairs".

Unterdessen haben die USA trotz der steigenden Zahl getöteter US-Soldaten im Irak einen Strategiewechsel ausgeschlossen. "Unsere Strategie ist der Sieg", sagte Präsidentensprecher Tony Snow. "Wir müssen gewinnen, und das hat seinen Preis." US-Präsident George W. Bush wisse um die Schwierigkeiten des Einsatzes und trauere um die Gefallenen, versicherte Snow in Greensboro im US-Bundesstaat North Carolina.