Bewohner Panamas stimmten für einen Ausbau des Kanals

Panama-Kanal wird ausgebaut

In Panama hat sich bei einer Volksabstimmung am Sonntag eine klare Mehrheit für den Ausbau des Panama-Kanals ausgesprochen. 78 Prozent der Wähler stimmten mit Ja, teilte die Wahlbehörde in Panama-Stadt in der Nacht zum Montag nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen mit. Gewerkschafter und Umweltschützer kritisieren den Ausbau.

 (DR)

In Panama hat sich bei einer Volksabstimmung am Sonntag eine klare Mehrheit für den Ausbau des Panama-Kanals ausgesprochen. 78 Prozent der Wähler stimmten mit Ja, teilte die Wahlbehörde in Panama-Stadt in der Nacht zum Montag nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen mit. Gewerkschafter und Umweltschützer kritisieren den Ausbau. Wahlberechtigt waren rund zwei Millionen Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 43 Prozent. Internationale Beobachter bezeichneten den Urnengang als korrekt. - Hören Sie einen domradio-Beitrag zu dem Thema.

Platz für doppelt so viele Containerschiffe
Damit steht dem Ausbau des 1914 eröffneten Panama-Kanals zwischen Atlantik und Pazifik für große Container-Schiffe nichts mehr im Wege. Für 5,25 Milliarden US-Dollar soll die Kapazität der 82 Kilometer langen Wasserstraße bis zum Jahr 2015 verdoppelt werden. Derzeit passieren 13.000 Schiffe jährlich den Kanal. Immer wieder kommt es zu langen Wartezeiten. Panama nimmt pro Jahr 1,4 Milliarden Dollar an Kanalgebühren ein.

Panamas Regierung begrüßt das Votum der Wähler
Panamas Präsident Martin Torrijos begrüßte das Votum für den Ausbau des Kanals. In einer Botschaft an die Nation sprach er von einer historischen Entscheidung. "Heute haben wir das Fundament gelegt, um ein besseres Land zu schaffen", sagte er am Sonntagabend. Die Entscheidung der Wähler ist für die Regierung bindend.
Panamas Regierung erhofft sich aus der Modernisierung des Kanals bis zu vier Mal höhere Einnahmen als bisher. Damit soll auch die Armut bekämpft werden. 48 Prozent der drei Millionen Einwohner Panamas gelten nach den jüngsten nationalen Statistiken als arm.

Kritiker warnen vor Umweltschäden und Verschuldung des Landes
Kritiker bezweifeln die Regierungsangaben zu Einnahmeerwartungen und Kosten des Kanal-Ausbaus. Sie warnen vor einer hohen Verschuldung des Landes und Umweltschäden, etwa für einen See, der ein wichtiger Trinkwasserspeicher ist.
(edp)