Gedenkjahr für die Heilige Elisabeth

Hilfe für die Notleidenden - Einsatz für das Ehrenamt

 (DR)

Zum 800. Geburtstag der Thüringer Landgräfin Elisabeth (1207-1231) haben die Kirchen in Thüringen und Hessen am Wochenende ein Gedenkjahr für die Fürstin, Nonne und Krankenpflegerin eröffnet. Mit rund 300 Veranstaltungen soll bis Ende 2007 an das Leben und Wirken der ungarischen Königstochter erinnert werden, die als Vierjährige an den Eisenacher Landgrafenhof kam und als 24-Jährige im damals thüringischen Marburg starb. Bereits vier Jahre nach ihrem frühen Tod wurde sie von Papst Gregor IX. heilig gesprochen.

Vorbild im Glauben
Das katholische Gedenkjahr für das Bistum Erfurt begann am Samstag mit einem Gottesdienst im Erfurter Dom. In seiner Predigt erinnerte Bischof Joachim Wanke an Elisabeth und betonte, für eine menschliche Welt "brauchen wir auch heute etwas von dem Geist ihrer starken Gottes- und Nächstenliebe". Als "Werke der Barmherzigkeit für Thüringen heute" bezeichnete er unter anderem den Einsatz für Menschen am Rand der Gesellschaft, Lebenshilfe in schwierigen Situationen und das Teilen mit Bedürftigen.

Mit dem Kölner Elisabeth-Preis zeichnet die Caritas seit nunmehr zehn Jahren Ehrenamtliche aus, die sich besonders vorbildlich für andere einsetzen.

Im evangelischen Eröffnungsgottesdienst betonte Landesbischof Christoph Kähler am Sonntag im Beisein von Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) in Eisenach, von Elisabeth bleibe vor allem "das Einfache und Nächstliegende" sowie ihre unmittelbare Zuwendung und Hilfe für die Notleidenden in Erinnerung. Sie habe sich um Einzelne gekümmert, aber auch im großen Maßstab geholfen, als eine Hungersnot einen ganzen Landstrich bedrohte.

Mit diesem "Vorbild im Glauben" sei sie zum "Beispiel für eine evangelisch verstandene Heilige" geworden. Ihr wohltätiges Wirken sei eine Aufforderung, sich in den großen Umbrüchen der Gegenwart um soziale Fragen zu kümmern. "Wir haben wieder in großer Zahl Obdachlose und Bettelarme, Gescheiterte und Hoffnungslose unter uns." Zugleich richte sich der Blick "auf die Ärmsten und Armen in aller Welt", fügte Kähler hinzu.

Königstochter Elisabeth
Die ungarische Königstochter kam 1211 entsprechend einer Heiratsabsprache als Vierjährige an den Thüringer Landgrafenhof. 1221 wurde sie mit Landgraf Ludwig IV. verheiratet. Nach dessen Tod sagte sie sich von ihrer Familie los. Unter maßgeblichem Einfluss ihres Beichtvaters Konrad von Marburg gründete die verwitwete Landgräfin 1228 ihr Marburger Hospital, das sie bis zu ihrem frühen Tod leitete.