Angelo Giuseppe Roncalli, der spätere "Konzilspapst" Johannes XXIII., wirkte als Apostolischer Delegat für Bulgarien und die Türkei 1935 bis 1944 auch in Istanbul. Dort pflegte er bei seinen Aufenthalten in Sant'Antonio zu beten. In seiner Zeit in der Türkei machte er sich besonders durch seine offene Haltung gegenüber den orientalischen Kirchen einen Namen.
Wegen seiner Verbundenheit mit dem türkischen Volk ist Roncalli, der als Johannes XXIII. von 1958 bis 1963 regierte, heute in der Türkei auch über Kirchengrenzen hinaus populär. So benannte Bürgermeister Mustafa Sarigul die Straße, in der die Apostolische Delegatur Istanbuls liegt, im Dezember 2001 in "Papa Roncalli Sokak" (Papst-Roncalli-Straße) um.
"Freund der Türken"
Zur Begründung sagte der Bürgermeister damals, Roncalli habe sich als ein "Freund der Türken" erwiesen und sogar die Landessprache gelernt. Benedikt XVI. zitierte mehrmals in seinen Ansprachen während der Türkei-Reise eine Tagebuchnotiz Roncallis: "Ich liebe die Türken und schätze die Begabungen dieses Volkes, das einen ihm zugedachten Platz in der Entwicklung der Kultur hat."
Schon seit Dezember 1921 gibt es ein Papst-Denkmal in der Bosporus-Metropole. Vor der Heilig-Geist-Kathedrale steht ein Monument für Benedikt XV. (1914-1922) - jenen "Friedenspapst", in dessen Tradition sich Benedikt XVI. mit seiner Namenswahl im April 2005 stellte.
Benedikt XVI. segnet in Istanbul Denkmal für Johannes XXIII.
Freund der Türken
Zum Abschluss seines viertägigen Türkei-Besuchs hat Papst Benedikt XVI. am Freitag eine Statue seines Vorgängers Johannes XXIII. (1958-1963) gesegnet. Die fast lebensgroße Bronzeskulptur, die der norditalienische Künstler Carlo Balljana gestaltete, soll vor der italienischen Nationalkirche des heiligen Antonius aufgestellt werden. Diese größte katholische Kirche Istanbuls liegt im Stadtteil Galata an der Flaniermeile Istiklal Caddesi und wird von den Franziskanern betreut.
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