Papst feiert in Rom "Unbefleckte Empfängnis Mariens"

Gemeinsam mit Tausenden

Am katholischen Festtag der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" hat Papst Benedikt XVI. an der römischen Mariensäule eine traditionelle Andacht gefeiert. Zu dem Gebet vor der Spanischen Treppe kamen am Freitagnachmittag mehrere Tausend Menschen. Dabei wandte sich Benedikt XVI. gegen Korruption, Egoismus und Gewalt und bat um eine Stärkung der christlichen Wurzeln Europas. Das italienische Fernsehen übertrug die Feier live. - Auch der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner würdigte in seiner Predigt beim Gottesdienst im Kölner Dom das katholische Hochfest.

 (DR)

Gesellschaft drängt Schutzlose an den Rand
Von Maria lasse sich lernen, Christus ein vorbehaltloses "Ja" zu sagen, betonte der Papst. Christus habe die Macht des Bösen mit der Allmacht der Liebe zerstört. Der 79-Jährige, der in einem schwarzen Lancia mit offenem Verdeck aus dem Vatikan gekommen war, schützte sich gegen die niedrigen Temperaturen mit einem weißen Pullover und seinem roten, pelzbesetzten Schultermantel. Zu der Andacht waren auch die politischen Spitzen der Stadt erschienen.

Besonders betete Benedikt XVI. für die Schutzlosen, die an den Rand gedrängt würden. Sie würden die "Opfer einer Gesellschaft, die allzu oft den Menschen anderen Zwecken und Interessen opfert". In Maria leuchte die Würde jedes Menschen auf, sagte der Papst. Schon am Morgen hatten Feuerwehrleute die Marienstatue auf der fast zwölf Meter hohen Säule mit einem Kranz aus Lorbeer und weißen Blüten geschmückt. Die antike Marmorsäule war 1856 aufgestellt worden.

Der katholische Feiertag der "Unbefleckten Empfängnis" wird weltweit am 8. Dezember begangen, in vielen katholisch geprägten Ländern ist er staatlicher Feiertag. An diesem Tag wird an die kirchliche Lehre erinnert, wonach Maria als Mutter Gottes wegen ihrer besonderen Rolle im Erlösungswerk Christi von Anfang an ohne Sünde gewesen ist.