Rechtsstatus kirchlicher Einrichtungen soll geklärt werden

Israel und Vatikan verhandeln wieder

Der Vatikan und der Staat Israel haben ihre Verhandlungen über den Rechtsstatus kirchlicher Einrichtungen im Heiligen Land wieder aufgenommen. Mit einer "gemeinsamen und abgestimmten" Presseerklärung bestätigte das israelische Außenministerium am Donnerstag, dass am Vortag die "bilaterale ständige Arbeitskommission zwischen dem Staat Israel und dem Heiligen Stuhl" im Außenministerium in Jerusalem zusammengetreten sei.

Flaggen Vatikan, Israel (DR)
Flaggen Vatikan, Israel / ( DR )

"Atmosphäre großer Freundschaft"
Die Delegationen hätten sich ein einer "Atmosphäre großer Freundschaft" getroffen, Fortschritte gemacht und ihre gemeinsame Absicht erneuert, ihre Arbeit zu beschleunigen, hieß es weiter. Ein geplantes Wirtschaftsabkommen solle so schnell wie möglich fertig gestellt werden. Ein Folgetreffen wurde für den 29. Januar vereinbart.

Seit Jahren verhandelt der Vatikan mit Israel über eine Fortsetzung der bisher geltenden Steuerfreiheit für katholische Non-Profit-Einrichtungen im Heiligen Land. Ohne die Befreiung von dieser Steuerpflicht müssten die meisten kirchlichen Ordenshäuser, Hospize und Krankenhäuser schließen.

"Möglichkeit eines Kompromisses"
Die Verhandlungen im Anschluss an den israelisch-vatikanischen Grundlagenvertrag von 1993 waren im Januar ins Stocken geraten.
Besonders katholische und jüdische Organisationen in den USA hätten Israel zur Fortsetzung der Verhandlungen gedrängt, hieß es zuletzt.

Ende November reiste überraschend eine Delegation des israelischen Außenministeriums zu Gesprächen mit den Spitzen des Staatssekretariats in den Vatikan. Im Anschluss verlautete, es zeichne sich die Möglichkeit eines Kompromisses ab.