Reihe "Berichte zum Frieden": "peace brigades international" engagiert sich seit 25 Jahren erfolgreich für Menschenrechte

Begleiten und Abschrecken

Fast 36 Jahre herrschte in Guatemala Bürgerkrieg, seit 1996 herrscht offiziell Frieden in dem mittelamerikanischen Land. Die soziale und ökonomische Situation der Mehrheit der Bevölkerung hat sich seitdem dennoch konstant verschlechtert. Auf dem Boden der alten Strukturen der so genannten „Aufstandsbekämpfung“ entwickelte sich ein „Mafiastaat“ (Amnesty International). Mitarbeiter von Umweltorganisationen, Gewerkschaften und Bauernorganisationen werden bedroht, eingeschüchtert und ermordet. Damit die Arbeit für Gerechtigkeit dennoch möglich bleibt, engagieren sich die peace brigades international (pbi) in Guatemala.

 (DR)

Hören Sie im  domradio-Interview Kerstin Reemtsma, sie ist die Europa-Repräsentantin des Guatemala-Projekts bei pbi.

Internationale Freiwilligen-Teams begleiten gefährdete Personen
peace brigades international ist eine von den Vereinten Nationen anerkannte Nichtregierungsorganisation (NRO), die 1981 gegründet wurde und sich seit 1983 in Krisengebieten erfolgreich für Menschenrechte und gewaltfreie Konfliktbearbeitung einsetzt.

Internationale Freiwilligen-Teams begleiten gefährdete Personen und Organisationen. Die Präsenz internationaler Augenzeugen verhindert Menschenrechtsverletzungen, denn Gewaltakteure scheuen das Licht der Öffentlichkeit. Begleitschutz durch pbi hilft auf diese Weise den lokalen Akteuren, ihre Arbeit für Menschenrechte und Frieden fortzusetzen.

Kontakte sind lebenswichtig
Die pbi-Teams erreichen die abschreckende Wirkung der unbewaffneten Schutzbegleitung durch den Aufbau und die Pflege eines weitläufigen Kontaktnetzes. Beziehungen zu allen legalen Konfliktparteien, Regierungsstellen, Botschaften, internationalen und nationalen Organisationen sind sehr wichtig für die Wirksamkeit der Gewaltprävention. Gleichzeitig ermöglichen die vielfältigen Kontakte eine objektive Sicht und eine unparteiische Berichterstattung.

Zur Stärkung der Zivilgesellschaft bietet pbi darüber hinaus Workshops zu gewaltfreier Konfliktbearbeitung an. TeilnehmerInnen sind vor allem Mitglieder lokaler Nichtregierungsorganisationen und Kirchen, die das Gelernte weitertragen. Auf diese Weiset hilft pbi, neue Wege des Zusammenlebens aller aufzuzeigen und eine Kultur des Friedens und der Versöhnung zu verankern.