Positive Reaktionen auf Rundfunk-Interview des Papstes

"Das Christentum ist eine positive Option"

Es war eine Premiere: Erstmals hat Papst Benedikt XVI. den großen deutschen Fernsehanstalten ein Interview gegeben. In knapp 40 Minuten stand der Heilige Vater Radio Vatikan, Deutscher Welle, ARD und ZDF Rede und Antwort. Mit der Ankündigung, kirchliche Ämter stärker als bisher für Frauen zu öffnen, hat der Papst positive Reaktionen in Italien hervorgerufen: "Ratzinger stärkt die Rolle der Frau in der Kirche, um ihre Bedeutung in einer Gesellschaft zu betonen, die keine Kinder mehr macht", sagte der Parteivorsitzende der christdemokratischen UDC, Rocco Buttiglione."Ansporn, um den Beitrag der Frauen zu stärken"Der Papst hatte in seinem am Vorabend ausgestrahlten ersten deutschen Fernsehinterview erklärt, im Vatikan werde über Wege zu einer stärkeren Vertretung von Frauen in der Kirche nachgedacht.

 (DR)

Es war eine Premiere: Erstmals hat Papst Benedikt XVI. den großen deutschen Fernsehanstalten ein Interview gegeben. In knapp 40 Minuten stand der Heilige Vater Radio Vatikan, Deutscher Welle, ARD und ZDF Rede und Antwort. Mit der Ankündigung, kirchliche Ämter stärker als bisher für Frauen zu öffnen, hat der Papst positive Reaktionen in Italien hervorgerufen: "Ratzinger stärkt die Rolle der Frau in der Kirche, um ihre Bedeutung in einer Gesellschaft zu betonen, die keine Kinder mehr macht", sagte der Parteivorsitzende der christdemokratischen UDC, Rocco Buttiglione.

"Ansporn, um den Beitrag der Frauen zu stärken"
Der Papst hatte in seinem am Vorabend ausgestrahlten ersten deutschen Fernsehinterview erklärt, im Vatikan werde über Wege zu einer stärkeren Vertretung von Frauen in der Kirche nachgedacht. "Wenn die Priesterweihe Männern vorbehalten bleibt, warum sollte man dann nicht über weibliche Kardinäle oder Diakone nachdenken", meinte Buttiglione. Der katholische Politiker war wegen seiner Ansichten zur Rolle der Frau als Mutter und Haushälterin sowie zu Fragen der Homosexualität als Justizkommissar der EU-Kommission abgelehnt worden.

Die Senatorin der Mitte-Links Koalition Paola Binetti bezeichnete die Äußerungen des Papstes zu Frauenfragen als "Ansporn, um den Beitrag der Frauen zu stärken". Mehr Aufmerksamkeit für weibliche Fähigkeiten werde eine positive Wirkung auf Kirche und die Gesellschaft haben.
Die rechtsnationale Parlamentarierin Daniela Santanchè beklagte hingegen, sie erwarte sich von einer Öffnung der katholischen Kirche für Frauen auch die Zulassung zum Priesteramt..

Auf die Frage, ob er weitere Reise plane, antwortete Benedikt zögerlich. Er fühle sich nicht stark genug, um noch viele große Reisen anzuzetteln: "Aber wo sie eine Botschaft ausrichten können, wo sie wirklich einem Wunsch entsprechen, da möchte ich in den Dosierungen, die mir möglich sind, hingehen. Es ist vorgesehen: Nächstes Jahr trifft sich in Brasilien die CELAM, die Vereinigung der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen."
(epd, dr)

Hören Sie im hier im domradio-Interview Pater von Gemmingen von Radio Vatikan. Er war einer der Journalisten, die bei dem Interview anwesend waren. Die wichtigsten Akzente waren in den Augen von Gemmingens die Aussagen zum Nahostkonflikt, zur Verbindung der Ost-Kirche mit Rom und die positiven Aussagen zur Familie.

Hören Sie hier im domradio das Interview in voller Länge.

Oder: Lesen Sie das gesamte Interview hier im Wortlaut.

Außerdem können Sie auch einzelne Stellnungnahmen des Papst-Interviews nachhören.