Erftstädter Hilfe für Äthiopien

Drei Brunnen finanziert

Ein Arbeitskreis wird sich regelmäßig für Hilfsaktionen in dem ostafrikanischen Land engagieren.

 (DR)

Erftstadt - „Ich bin von der Resonanz einfach überwältigt", freut sich Martin Mölder. Er hatte für die Organisation „Menschen für Menschen" des Schauspielers Karlheinz Böhm in Zusammenarbeit mit 15 Erftstädter Apotheken eine Spendenaktion organisiert. Unter dem Motto „Wasser ist Leben" wurden Spardosen aufgestellt. Die Aktion läuft bis März. Und siehe da, das Geld für den Bau von drei Brunnen in dem ostafrikanischen Land ist bereits zusammen, berichtet der 33-jährige Kierdorfer stolz. Inzwischen wurden 12 000 Mark gesammelt, ermöglicht auch durch zahlreiche private Spenden.
Der freie Journalist, der im April Hilfsprojekte in Äthiopien besucht hatte, traf vor kurzem auch den Initiator Böhm. In Köln hatte der bekannte Künstler einen Auftritt in einer Buchhandlung und stand anschließend Mölder für ein längeres Gespräch im Domforum für den Sender „Domradio" zur Verfügung. Dabei habe Böhm auf sehr persönliche Weise über seine Arbeit und sein Leben berichtet. Der 73-Jährige verbringe sieben Monate im Jahr in Äthiopien, um sich vor Ort von den Hilfsprojekten zu überzeugen. Dabei steuere er selbst den Jeep. „Woher nehmen sie bloß diese Kraft", fragte Mölder ihn. Böhms Antwort: „Meine Frau Almaz gibt mir die Kraft, es zu schaffen. Sie ist für mich der Diamant, was ihr Vorname aus dem Amharischen auch wörtlich übersetzt bedeutet." Die 37-Jährige habe sich auch bereit erklärt, sich über das Leben ihres Mannes hinaus für die Organisation „Menschen für Menschen" einzusetzen. Die Radiosendung wird am 25. Dezember um 12 Uhr ausgestrahlt und ist über Kabel oder Satellit zu empfangen. Mölder möchte über die Spendenaktion hinaus in Erftstadt auch den ersten Arbeitskreis mit dem Titel „Menschen für Menschen in Köln und Umgebung" gründen. Anfang nächsten Jahres soll er seine Arbeit aufnehmen. Für den Arbeitskreis hätten sich bereits genügend Leute gemeldet, darunter Freunde, eine Ethnologin, Vertreter von Printmedien und Duga Seyissa, ein in Brühl lebender Äthiopier. Zu dem Team gehört auch Michel Horbach.
Der pensionierte Immobilienmakler hatte anlässlich seines Ausscheidens aus dem Berufslebens im Rahmen einer großen Feier in der Kölner Flora Böhm eine Million Mark für seine Organisation geschenkt. Mölder ist sicher, dass Böhm auch diesen Arbeitskreis dann persönlich kennenlernen will und bei der Gelegenheit nach Erftstadt kommt. Wer die Organisation unterstützen will, kann auch Kalender erwerben, die vom Fotografen Dieter Blum entstanden. Der war im April in Mölders Reisegesellschaft und fotografierte Kinder in Äthiopien.