Für sechs Angebote - Teils erst ab 2006 nutzbar - Neuer DAB-Atlas der DLM

Digital Radio bekommt weitere Frequenzen

 (DR)

Frankfurt a.M. (epd). Ab 1. September werden in Deutschland zusätzliche Digitalradio-Frequenzen für die Übertragung von bis zu sechs Programmen oder Datendiensten zur Verfügung stehen. Dies teilte die Initiative Marketing Digital Radio (IMDR) am 16. Juli als Ergebnis einer europäischen DAB-Planungskonferenz Ende Juni in Maastricht mit.
Unter Beteiligung von 33 CEPT-Verwaltungen (European Conference für Post and Telecommunications) hatten 125 Delegierte dabei einen europaweit gültigen Plan für die Digitalradio-Versorgung im L-Band (1,5 Gigahertz-Bereich) verabschiedet. Die Bundesrepublik habe dabei zusätzliche Frequenzen für eine weitere bundesweite Bedeckung, aufgeteilt in 112 Gebiete, zugeteilt bekommen. Die neuen Kapazitäten reichten für sechs Programme oder Datendienste, so die IMDR in ihrer Mitteilung. Das Abkommen trete zum 1. September in Kraft.
Einschränkend erklärte IMDR-Vorstandsvorsitzender Helmut Egenbauer, einige der neuen Frequenzen könnten mit Rücksicht auf die dort noch betriebenen Funkdienste erst ab 2006 genutzt werden. Dennoch sei der „Fortschritt in der Frequenzsituation" zu begrüßen. Laut Egenbauer sprechen auch die steigenden Verkaufszahlen von Digitalradio-Geräten für die zunehmende Akzeptanz der neuen, seit Jahren aber auch umstrittenen Technik. Nach Darstellung der IMDR konnte der Hersteller Blaupunkt von seinem rund 500 Euro teuren DAB-Autoempfänger „Woodstock DAB 52" seit Mai rund 10.000 Geräte absetzen. Andere Hersteller erwarteten, spätestens ab 2010 mehr digitale als analoge Empfangsgeräte abzusetzen.
Die IMDR verweist außerdem auf die steigende Zahl digitaler Angebote. Sie betrage inzwischen 129. Zuletzt seien in Baden-Württemberg 4 hinzugekommen: der Deutschlandfunk und SWR4 jeweils in digitaler Ausstrahlung, „antennel info digtal" sowie das „SWR Cont.Ra"-Programm (epd 51/02). Für die nahe Zukunft rechnet die Digitalradio-Initiative außerdem mit dem Start von „Domradio", „Projekt 89,0 digital" und „Radio 22 Trier".
Währenddessen hat die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten einen neuen „Atlas Digital Radio Deutschland  2002"  veröffentlicht.  Die  im   Internet
verfügbare Datenbank informiert u.a. über die erreichte DAB-Versorgung in einzelnen Bundesländern (www.atlas-digital-radio. de).