Benedikt XVI. löst Grass als führenden Intellektuellen ab

Papst vor Nobelpreisträger

Papst Benedikt XVI. ist erstmals auf Platz Eins unter den führenden Intellektuellen Deutschlands vorgerückt. Auf der von der Zeitschrift Cicero jährlich ermittelten "Liste der 500" verdrängte das Kirchenoberhaupt den bisher führenden Schriftsteller Günter Grass von der Führungsposition. Grass fiel auf Platz drei zurück und steht jetzt hinter Martin Walser und vor Harald Schmidt.

 (DR)

Im Vorjahr hatte der Papst noch zwölf Ränge hinter dem damals führenden Grass gelegen. Die Cicero-Ranking-Liste spiegelt wider, wie oft der Name eines Intellektuellen in den 160 wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften sowie im Internet genannt wird und schließt damit auf die öffentliche Deutungsmacht der Gelisteten. Zum Spitzenplatz des Papstes hat unter anderem die breite Debatte um seine Regensburger Vorlesung vom 12.
September 2006 beigetragen.

Unter den meist zitierten deutschsprachigen Theologen belegen der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, Rang 27 (plus 1), Hans Küng Rang 39 (minus 3)und Kardinal Karl Lehmann Rang 49 (plus 4). Deutlich zurückgefallen sind die auf Distanz zur katholischen Kirche gegangenen Theologen Eugen Drewermann (von 82 auf 98) und Uta Ranke-Heinemann (von 359 auf 460).

Im Mittelfeld der Rangliste rückte der Theologe und Buchautor Anselm Grün auf Platz 260 vor (plus 63), während der nun offiziell zur katholischen Kirche zurückgekehrte einstige evangelische Theologe Klaus Berger um 27 Plätze auf Rang 233 abgestuft wurde.