Pakistan: Christen wird die Scharia aufgezwungen

Christen zählen nur die Hälfte

Die Region von Swat in Pakistan ist Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Islamisten und der regulären Armee. Maulana Fazlullah, ein Islamistenführer, setzt sich in der Region mit einer heftigen Kampagne für die Einführung der Scharia ein. Seit einigen Monaten üben seine Anhänger massiven Druck auf die nicht-muslimischen Händler aus. Die Christen in Swat wurden gezwungen, den Kleidungsstil der Islamisten anzunehmen. Die Männer müssen sich einen Bart wachsen lassen und die Frauen eine Burka tragen, beschreibt Markus Rhode, Leiter von Open Doors. Die Organisation setzt sich für verfolgte Christen ein.

 (DR)

Allein durch ihr Bekenntnis zu Jesus lässtern die Christen nach Auffassung der Islamisten dem Propheten. Das Blashemie-Gesetz, das den Minderheiten nun zum Verhängnis wird, gilt seit 1985, wurde aber bisher nicht durchgesetzt. Christen droht die Todesstrafe, die aber unter Präsident Musharaf nicht umgesetz wurde. Doch der Präsident hat die Kontrolle über die Region verloren. Es herrscht Selbstjustiz.  Da die Aussage von Christen vor dem Gesetz nur die Hälfte zählt, haben die Menschen keine Chance sich zu wehren.

Christen dürfen keine CDs mehr besitzen und selbst im eigenen Haus ist es ihnen nicht erlaubt, Fernsehen zu schauen, erklärt Markus Rode. Eine öffentliche katholische Mädchenschule hat geschlossen, seit die Lehrer Drohungen erhalten haben. Die Christen in Swat stellen eine äußerst kleine und verletzliche Minderheit dar. Die Gemeindeglieder leben isoliert und verteilt auf die Dörfer der Region.