Von der Leyen zieht positive Bilanz

Happy Birthday, Elterngeld!

Familienministerin Ursula von der Leyen hat rund ein Jahr nach Einführung des Elterngelds eine positive Bilanz gezogen. Das Elterngeld werde in der Bevölkerung immer beliebter, die betroffenen Eltern "sehen in der Mehrheit darin eine große Hilfe. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei in Deutschland leichter geworden.

 (DR)

Die neue Familienleistung, die seit dem 1. Januar 2007 in Kraft ist, habe die Einstellung Kindern gegenüber verändert, sagte von der Leyen weiter. Die steigende Geburtenziffer in diesem Jahr und der steigende Kinderwunsch Jahr seien ein "Silberstreif am Horizont". Sie hoffe, dass daraus "ein stabiler Trend" werde.

Bis Ende September wurden von der Leyens Angaben zufolge 394 000 Elterngeldanträge gestellt, davon wurden rund 387 000 Anträge bewilligt. Jede zehnte Bewilligung (9,6 Prozent) ging an einen Vater. Besonders viele Väteranträge wurden in Bayern gestellt. 57 Prozent der Väter, die Elterngeld in den ersten neun Monaten beantragt haben, nehmen zwei Monate in Anspruch. 50 Prozent der Elterngeldbezieher sind Eltern unter 30 Jahren.

Die Tatsache, dass diese Väter ihre Elternzeit bereits in den ersten zwei Monaten genommen hätten, sei für die Sprengung des Elterngeld-Etats verantwortlich gewesen, sagte von der Leyen. Im Haushalt 2007 seien für die Familienleistung 1,6 Milliarden Euro veranschlagt gewesen, nun müssten 130 Millionen Euro in den Nachtragshaushalt aufgenommen werden. Für die Folgejahre seien nun jeweils 4 Milliarden Euro veranschlagt.

"Ganz klar die Mitte der Gesellschaft"
Von der Leyen führte weiter aus, dass das Elterngeld "ganz klar die Mitte der Gesellschaft", insbesondere junge Eltern und Berufsanfänger, erreiche. Dies sei daran abzulesen, dass 52 Prozent des ausbezahlten Elterngeldes einen Einkommensverlust von 301 bis 999 Euro abdeckten, 33 Prozent erhalten 300 Euro und 15 Prozent beziehen 1000 Euro und mehr.

Die Familienministerin hob hervor, dass auch die Stimmung in der Wirtschaft sich gegenüber Familien ändere. Zwei Drittel der Unternehmens- und Personalleitungen sähen das Elterngeld prinzipiell positiv. Insgesamt rechneten 51 Prozent der Unternehmen damit, dass Mitarbeiterinnen häufiger als bisher aus der Elternzeit zurückkehrten. "Frauen sind kein Einstellungsrisiko mehr", erklärte von der Leyen.

Besonders Kinderlose und Eltern mit zwischen 2002 und 2006 geborenen Kindern erachteten den Zahlen des Allensbach-Insituts zufolge das Elterngeld "alles in allem für eine gute Regelung". 59 Prozent der Bevölkerung halten sich über die Neuregelung für gut informiert, die Mehrheit ist ebenfalls mit der Schnelligkeit bei der Bearbeitung der Anträge zufrieden. Von der Leyen räumte in diesem Zusammenhang einen Stau der Anträge zum Jahresbeginn ein, jetzt gebe es allerdings keine nennenswerte Verzögerung mehr. Eine Bewilligung dauere durchschnittlich rund vier bis sechs Wochen.

Die Zahl der Geburten in Deutschland nahm 2007 erstmals seit einem Jahrzehnt wieder leicht zu. Wie das Statistische Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte, kamen von Januar bis Ende September mehr als 514 000 Kinder zur Welt. Das sind knapp 5000 mehr Lebendgeborene als im Vorjahreszeitraum.