Genevieve Schutz-Marsauche wurde 94 Jahre alt

Schwester Frère Rogers gestorben

Genevieve Schutz-Marsauche, Schwester des Gründers von Taize Frere Roger, ist tot. Sie starb am späten Samstagabend im Alter von 94 Jahren.

 (DR)

Die jüngste Schwester von Frere Roger verzichtete selber auf eine aussichtsreiche Karriere, um ihren Bruder zu unterstützen. Ihr Tod wenige Tage vor dem 95. Geburtstag komme unerwartet, auch wenn sie schon seit mehreren Jahren zunehmend durch ihr Alter beeinträchtigt gewesen sei, sagte ein Mitglied der ökumenischen Gemeinschaft, Frere Wolfgang, der Katholischen-Nachrichten-Agentur.

Schutz-Marsauche war die jüngste Schwester von Frere Roger (1915-2005); sie unterstützte die Gemeinschaft vor allem in den Gründungsjahren sehr stark. Nach ihrer Ausbildung zur Pianistin verzichtete sie nach den Worten Frere Wolfgangs auf eine aussichtsreiche Karriere, um Frere Roger wenige Monate, nachdem er 1940 nach Taize gegangen war, dort bei der Aufnahme jüdischer und politischer Flüchtlinge zu helfen. Etwa zeitgleich mit ihm habe sie sich wieder in ihr Heimatland Schweiz absetzen müssen, nachdem die Aktivität angezeigt worden sei.

"Wahrer Ort der Gastfreundschaft"
Wiederum kurze Zeit nach der Rückkehr Frere Rogers in das befreite Taize folgte sie ihm und kümmerte sich fortan in einem Haus des burgundischen Dorfes um Waisenkinder des Krieges. Unter anderen wuchs bei ihr später auch ein Mädchen auf, das Mutter Teresa Frere Roger bei seinem Besuch in Kalkutta 1976 anvertraut hatte.

Genevieve reiste mit zu vielen Europäischen Taize-Jugendtreffen zum Jahreswechsel. Die Gemeinschaft bezeichnet ihr Haus als einen "wahren Ort der Gastfreundschaft", wo sie vielen Brüdern musikalische Grundkenntnisse vermittelt habe. Bis zu seiner Ermordung durch eine mutmaßlich Geistesgestörte 2005 habe Frere Roger sie täglich besucht.